Die surprise ending short story - Struktur und Komposition

Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,7, Technische Universität Dresden (Institut für Anglistik/Amerikanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Phänomen dessurprise endingist weder auf Mündlichkeit noch Schriftlichkeit beschränkt. Diese Form des geistreichen finalen Gedankenumschwungs, die auch als Pointe bezeichnet wird, wusste schon Cicero in seinen Reden zu verwenden. Auch heute begegnet uns dassurprise endingin verschiedenen Bereichen, seit einigen Jahren hat sogar die amerikanische Kinofilmindustrie den überraschenden und gleichsam paradoxen Filmschluss wieder entdeckt. In der Literatur finden wir die Pointierung vor allem in kurzen epischen Werken, wie dem Epigramm, der Anekdote, dem Aphorismus und dem Witz. Im Zentrum dieser Magisterarbeit steht die pointierteshort story- ein in literaturwissenschaftlichen Abhandlungen bisher nur wenig betrachteter Typus der kurzen Prosaerzählung. Eine weitreichend gültige Bezeichnung für diese Gattung hat sich in der Literaturwissenschaft noch nicht festgesetzt, zu viele Möglichkeiten der Benennung existieren parallel:Twisting tail tale, anekdotische short story, twisted tale, punch-line short story -all diese Betitelungen sprechen von der gleichen kurzprosaischen Gattung, und doch setzt sich meines Erachtens in der wenigen Literatur über diesen Zweig deutlich der Begriffsurprise ending short story3durch. Sieht man von den zahlreichen literaturwissenschaftlichen Schriften über die humoristische Pointe im Allgemeinen ab, fand diesurprise ending short storyan sich bislang nur wenig Beachtung. Allein die Werke des amerikanischen Autors O. Henry sind, besonders zu Anfang des 20. Jahrhunderts, hinsichtlich ihrer Struktur näher untersucht worden, aktuelle Betrachtungen zu dieser speziellen Gattung gibt es jedoch kaum.