Die ungarische Gemeinschaft in Berlin. Hemmt die Berliner Multikulturalität die Förderung des Erwerbs der deutschen Sprache?

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,0, Eötvös Loránd Universität (Germanistisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Ausgangspunkt der Arbeit ist die Hypothese, dass das Berliner Milieu mit seiner speziellen multikulturellen Lage den Erwerb der deutschen Sprache für die ungarischen Auswanderer nicht fördert. Das Ziel dieser Arbeit ist, die allgemeine sprachliche Situation der ungarischen Gemeinschaft in Berlin kennenzulernen. Die Arbeit wird zu dem bisher wenig erforschten Thema der ungarischen städtischen Migration soziolinguistische Informationen liefern. Der selbst gesammelte Korpus wird authentisches Material zur Sprachfähigkeit der untersuchten Gruppe bieten. Die Zusammenhänge der Sprachbiografien und der Sprachkenntnisse werden durch die Daten der Fragebogenerhebung beleuchtet. Die Prozesse des Fremdsprachenerwerbs mit besonderem Schwerpunkt auf den gesteuerten und ungesteuerten Spracherwerb werden anhand von Beispielen in der untersuchten Gemeinschaft veranschaulicht. In den letzten Jahren haben tausende Ungarn ihren Wohnsitz in ihrem Heimatland aufgegeben und sind in westeuropäische Städte gezogen. Berlin ist als beliebte Zielstadt stark von der Migration betroffen; vor allem nutzen ungarische Akademiker und junge Erwachsene die Möglichkeiten der europäischen Mobilität. Was wissen wir von ihrer Situation? Welche Sprache benutzen die Ungarn dort am meisten? Ist die deutsche Sprache die am meisten Genutzte unter Ihnen? Wurden sie vom ungarischen Bildungssystem auf die Benutzung der Fremdsprache vorbereitet. Die Migrationslinguistik und Sprachkontaktforschung beschäftigt sich mit solchen Problematiken des Zweitspracherwerbs; aber speziell über die Sprachbenutzung der in Berlin lebenden ungarischen Sprachgemeinschaft sind sehr wenige Angaben zu finden. Auch die genaue Zahl der betroffenen Forschungsgruppe ist schwer einzuschätzen. Die ersten öffentlichen Daten über die Zahl der in Berlin-Brandenburg lebenden Ungarn stammen aus dem Jahr 2017.