Die unterschiedlichen Dichterintentionen in drei mittelalterlichen Dichtungen am Beispiel der Gymnosophisten-Episode

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Germanistische Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Alexander der Große in der deutschen Literatur des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Nicht nur in Europa hat der Name Alexander des Großen einen Bekanntheitsgrad erreicht, der seinesgleichen sucht. Über Jahrtausende hinweg in über 35 Sprachen wurden sein Leben und Werk weltweit literarisch und historisch aufgegriffen, erzählt und verarbeitet. So erfreute sich bereits im Mittelalter kaum ein literarischer Stoff größerer Beliebtheit und Bearbeitung. In zahlreichen Epen, Geschichtsbüchern, Romanen, Erzählungen, Legenden, religiösen Schriften und Liedern lassen sich die unterschiedlichsten Alexanderbilder finden. Einmal manifestiert sich der vorbildliche und vollendete Charakter des Königs, ein anderes Mal wird der kriegerische Welteroberer geschildert oder die superbia des Herrschers steht im Fokus der Erzählung. Jeder Dichter oder Bearbeiter fügte seiner Alexanderfigur seine eigene persönliche Interpretationen bei und veränderte, mystifizierte oder diskreditierte ihn in seinem Sinne. So erhob der eine Teil der Literaten Alexander zum Vorbild, andere wie zum Beispiel stoische oder christliche Erzähler nutzten die Alexanderfigur hingegen zur Kritikanbringung und Verurteilung seiner freizügigen, kriegerischen Lebensweise und stellten ihn als Negativexemplum dar. Diese Verarbeitungen und Bearbeitungen in ihrer unterschiedlichen Akzentsetzung des ursprünglich übereinstimmenden Stoffes möchte ich zum Thema meiner Hausarbeit machen. Dabei werde ich mich in der folgenden Arbeit auf drei mittelalterliche literarische Bearbeitungen des Alexanderstoffes beschränken und mich mit den damit verbundenen differierenden Dichterintentionen auseinandersetzen. Die drei Werke - der Straßburger Alexander, der Alexanderroman Ulrich von Eschenbachs und das Alexanderbuch des Johann Hartliebs - beinhalten allesamt die sogenannte Gymnosophisten-Episode, die ich als Untersuchungsbasis nutze. Anhand der in dieser Episode auftretenden Gegenüberstellung von Alexander dem Großen und den Gymnosophisten formulieren und verweisen die Verfasser auf ihre persönliche Einstellung, deren Darstellung Aufgabe meiner Arbeit ist.

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