Die zunehmende wirtschaftliche Betrachtungsweise im Grunderwerbsteuerrecht.

Carina Koll beschäftigt sich in ihrer steuerwissenschaftlichen Arbeit mit der zunehmenden wirtschaftlichen Betrachtungsweise im Grunderwerbsteuerrecht, deren Bedeutung mit der Grunderwerbsteuerreform 2021 nochmals zugenommen hat. Im Zentrum stehen die Systemkonformität und die Verfassungsmäßigkeit der zunehmenden Durchbrechung zivilrechtlicher Prinzipien im Grunderwerbsteuerrecht. Die Untersuchung ist wie folgt aufgebaut: Zivilrechtlich werden die historische Entwicklung der Gesamthand hergeleitet und die zivilistische Sicht auf Gesamthandsvermögen kritisch analysiert. Sodann werden die steuerlichen Zuordnungsprinzipien ausgeleuchtet. Anhand eines Beispiels-Sachverhalts wird geprüft, ob die Missbrauchsnorm des § 7 Abs. 3 GrEStG trotz einschränkender Auslegung durch die Rechtsprechung weiterhin überschießende Wirkung hat, und ob dies steuerverfassungsrechtlich haltbar ist. Schließlich wird der neue Ergänzungstatbestand des § 1 Abs. 2b GrEStG verfassungsrechtlich gewürdigt.

Carina Koll has been a Hamburg-based German attorney-at-law (Rechtsanwältin) since 2015 and is advising national and international companies and funds in the field of real estate tax law. As of October 2021, she is a Senior Manager in EY's Real Estate Tax team. Furthermore, she is since 2017 a lecturer in real estate tax law at Bauhaus University Weimar and involved in the real estate industry as a member of »Zentraler Immobilienausschuss« (ZIA e.V.). In the Hamburg-based »Real Estate and Leadership Foundation« (REaL e.V.), she is a member of the Research & Education Department. She is also member in the circle of the »Centre for Notarial Law« at Bucerius Law School.