Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse im europäischen Privatrecht

Martina Melcher untersucht die Ausgestaltung der unionsprivatrechtlichen Regelungen zur Versorgung mit Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse (DAWI) am Beispiel der Energie-, Telekommunikations- und Postdienstleistungen. Ausgehend von einer detaillierten Konzeptdefinition werden sowohl der primär- und sekundärrechtliche Regelungsrahmen im Spannungsfeld von Wettbewerb, Solidarität, Liberalisierung und Privatisierung als auch konkrete unionsprivatrechtliche Vorgaben im Zusammenspiel sektoraler und allgemein verbraucherschützender Richtlinien dargestellt und analysiert. Ein Hauptaugenmerk richtet die Autorin auf das Universaldienstkonzept und die Sicherstellung des Zugangs zu einer Grundversorgung. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse lassen Änderungen in der Konzeption des europäischen Privatrechts erkennen, die sich in einer Aufspaltung des Verbraucherrechts und einer neuen sozialen Dimension zeigen und deren breitere Auswirkungen abschließend diskutiert werden.

Geboren 1985; Studium der Rechtswissenschaften und der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Graz; M.Jur-Studium an der Universität Oxford; Promotionsstudium der Rechtswissenschaften an der Universität Graz; Gerichtspraxis im Sprengel des Oberlandesgerichts Graz; seit Oktober 2015 Assistenzprofessorin am Institut für Zivilrecht, Ausländisches und Internationales Privatrecht, Universität Graz.

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