Diskriminierung durch Verfahren. Schulische Bildungsentscheidungen im Spiegel verwaltungsrechtlicher Vorgaben am Beispiel einer hessischen Intensivklasse

Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 2,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Erziehungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Forschungsarbeit analysiert zwei Zeugniskonferenzen der Sekundarstufe I von hessischen Intensivklassen und Expertinneninterviews ihrer Teilnehmerinnen. Dabei werden verwaltungsrechtliche Sinnlogiken in ihren Diskursen und Entscheidungsmustern sichtbar gemacht, die am Ende zu dem Ergebnis führen, dass Lehrkräfte im Spannungsfeld zwischen Pädagogik und Verwaltung zwar arbeiten aber nur nach verwaltungsrechtlichen Maßstäben entscheiden dürfen. Die Arbeit beschäftigt sich mit folgenden Forschungsfragen: Nach welchen Kriterien werden ausländische Schülerinnen und Schüler als sogenannte Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger den Regelschulen vom Staatlichen Schulamt zugeteilt? Mit welchem organisatorischen und pädagogischen Konzept werden die Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger in die Intensivklassen der Regelschulen integriert und dort unterrichtet? Welchen verwaltungsrechtlichen und pädagogischen Handlungsspielraum haben Lehrkräfte, um das heterogene Leistungs- und Sprachgefüge in den Intensivklassen zu kompensieren? Welche Entscheidungsmuster und Schülertypen lassen sich in den Aushandlungsprozessen bei den Lehrkräften identifizieren, wenn sie die Bildungsentscheidungen der Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger in einen Schulzweig begründen?

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