Diskurs und Dekor

China sorgte in Mitteleuropa und insbesondere im »Alten Reich« zwischen 1600 und 1800 für Veränderungen in Konsum, Dekor und Denkbildern. Auch wenn die deutschen Kaiser und die Territorien kaum direkte Kontakte in das Reich der Mitte unterhielten, durchdrang China medial und materiell vermittelt öffentliche, kirchliche, ökonomische und private Räume, Diskurse und Praktiken.
Mareike Menne erfasst die Phänomenologie der frühneuzeitlichen Chinarezeption im Heiligen Römischen Reich und fragt, wie, für wen und warum chinesische Impulse Bedeutung erlangten. Dies dient ihr als Grundlage für eine strukturelle Analyse und Modellbildung zur Adaption und Integration des kulturell Fremden als spezifisch europäische Ressource.



Mareike Menne, geb. 1977, ist Privatdozentin für Neuere Geschichte an der Universität Paderborn mit den Forschungsschwerpunkten Chinarezeption, Migrations- und Wirtschaftsgeschichte in der Frühen Neuzeit. Neben Geschichte studierte sie Kulturwissenschaftliche Anthropologie und Medienwissenschaft. Im Rahmen ihres freiberuflichen Projekts »Brotgelehrte« forscht und coacht sie zur beruflichen Praxis und Fachkompetenz von Geistes- und Kulturwissenschaftler_innen. Als freie Historikerin arbeitet sie für Museen, Verlage und Kultureinrichtungen.

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