Disquotale Vermögensübertragungen im Gesellschafter-GmbH-Verhältnis.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der ertrag- und schenkungsteuerlichen Behandlung von Vermögensübertragungen, die disquotal, also nicht dem Beteiligungsverhältnis entsprechend, erfolgen. Bezogen auf das Verhältnis zwischen einer GmbH und ihren Gesellschaftern untersucht die Arbeit die Motive für disquotale Leistungen, die möglichen Vermögensübertragungstatbestände und deren tatsächliche Ausgestaltung. Gewollte disquotale Vermögensübertragungen lassen sich am besten mit verdeckten Gewinnausschüttungen und verdeckten Einlagen erreichen. Die gesellschaftsrechtlichen Beschränkungen spielen hierbei keine große Rolle. Ertragsteuerrechtlich werden die disquotalen Vermögensübertragungen durch die Finanzverwaltung und die Rechtsprechung anerkannt. Schenkungsteuerrechtlich ist die Behandlung dagegen problematisch und teilweise nicht sachdienlich. Im Ergebnis wird ein Lösungsansatz dargeboten, der auch die Besonderheiten im Wirtschaftsleben unter Einschaltung einer GmbH berücksichtigt. Diese Arbeit wurde mit dem Wolf-Rüdiger-Bub-Preis der juristischen Fakultät der Universität Potsdam ausgezeichnet.

Lucas Cornelius studierte Rechtswissenschaften in Konstanz, Lüttich und an der Humboldt Universität zu Berlin. Im Anschluss an sein erstes Examen 2011 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für eine internationale Wirtschaftskanzlei in Berlin und von 2011 bis 2014 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Andreas Musil an der Universität Potsdam. Seit 2014 ist er Rechtsreferendar am Kammergericht Berlin.