Divergente Geschlechter-Arrangements und Betreuungssituationen als Ergebnis wohlfahrtstaatlicher Familienpolitik in Frankreich und Deutschland

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Veranstaltung: Europäische Wohlfahrtsstaaten im Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Inhalt: Politik in Frankreich und Deutschland Wohlfahrtstaatliche Kategorisierungen Wohlfahrtstaatliche Familienpolitik in Frankreich und Deutschland¿¿ - Analyse von Statistiken - traditionelle Leitbilder - Föderalismus und das Subsidiaritätsprinzip - Historische Erblasten - Anreizpolitik und Transferleistungen - Reformen und ein Blick auf die DDR Mentalitätsunterschiede in Frankreich und Deutschland (Gluckenmutter , Rabenmutter und Mere Poule) Fazit Einleitung: Im Titel der Hausarbeit findet sich der Begriff ¿Geschlechter-Arrangements¿. Jener Begriff wird von Birgit Pfau-Effinger benutzt, um den Aushandlungsprozess zwischen kulturellen Leitbildern zur Familie mit den spezifischen Geschlechterverhältnissen einerseits und die wohlfahrtstaatliche Politik anderseits darzustellen (Pfau-Effinger, 1998, S. 184). Ländertypische Geschlechter-Arrangements und der Einfluss der jeweiligen Politik sind der thematische Schwerpunkt dieser Hausarbeit. Die Institution ¿Familie¿ soll als Spiegel der wohlfahrtstaatlichen Politik dienen. Im ersten Teil werden die Besonderheiten und Merkmale französischer und deutscher Politik erarbeitet. Die zentralistische Organisation Frankreichs auf der einen Seite und das Prinzip des Föderalismus in Deutschland auf der anderen Seite spielen hierbei eine große Rolle und beeinflussen damit auch die Familienpolitik. Bezugnehmend auf die Thematik des Seminars ¿Europäische Wohlfahrtsstaaten im Vergleich¿, findet im zweiten Schritt eine Kategorisierung der Wohlfahrtregimes statt. Grundlage für die Einordnung werden die Modelle der Wohlfahrtsregime von Gøsta Esping-Andersen sein. Interessanterweise werden Deutschland und Frankreich demselben wohlfahrtstaatlichen Regimes zugeordnet und dennoch zeigen sich in sozialen Bereichen signifikante Unterschiede (vgl. Schultheis, 1995, S. 765, Esping-Andersen, 1998, S. 44, Callouj/Gamal, 2008, S.212, Träger, 2010, S.301). Im dritten Teil der Arbeit liegt der Fokus auf die konkreten familienpolitischen Maßnahmen Frankreichs und Deutschlands. Es wird ergründet, ob die beiden Länder ¿Schwestern oder entfernte Kusinen¿ sind (Fangnagi, 2004, Aufsatztitel). Es soll die Frage geklärt werden, inwiefern sich die familienpolitischen Maßnahmen unterscheiden und ob jene Maßnahmen als Ursache für die differenten weiblichen Erwerbsstrukturen in Frage kommen. Denn ¿während in Deutschland die Familiengründung immer noch dazu führt, dass es zu einem typisch weiblichen und typisch männlichen Erwer..