Dominanz durch Einstellung. Filmanalyse zu 'Pulp Fiction'

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 90%, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Analyse wird vor allem das Zusammenspiel aus Bildkomposition, Einstellungsgröße und Kamerawinkel sowie Schnitt hinsichtlich der fortlaufenden Handlung untersucht. Das Einstellungsprotokoll erscheint zunächst sehr lang (Sequenzdauer circa sechs und halb Minuten), was aber dadurch revidiert wird, dass viele Schnitte nur wenige Sekunden dauern und sich viele Einstellungen wiederholen oder ähneln. Quentin Tarantino gilt unweigerlich als einer der bedeutendsten Filmdirektoren unserer Zeit. Er ist insbesonders für seinen non-linearen Erzählungsstil, seine Verherrlichung von Gewalt und überragende Dialoge bekannt geworden. Manche Kritiker sprechen ihm sogar einen eigenen Filmstil zu. Paradebeispiel für seinen Stil ist der Erfolgsfilm 'Pulp Fiction' und die 'Double-Dare'-Sequenz welche in dieser Arbeit analysiert wird. Pulp Fiction gehört schon lange zu meinen Lieblingsfilmen und besonders die analysierte Szene ist mir durch den überragenden Dialog im Gedächtnis geblieben. Durch die Sequenzanalyse hat sich gezeigt, dass der Dialog nicht nur besonders durch Schnitt und Bildkomposition eingerahmt wird, sondern dass der Dialog aus dem Zusammenspiel von den unterschiedlichen cineastischen Elementen erst an Bedeutung gewinnt. Die zunächst simpel erscheinende Sequenz hat somit durch die Analyse erst die Genialität ans Licht gebracht und mich dadurch nur noch mehr von ihr überzeugt. Wo andere Direktoren sich auf komplizierte Kameraschnitte, große 'Action' und emotionale Musik verlassen, nutzt Tarantino die Macht simpler durchdachter Kompositionen und Montage.