Due Diligence - Die Notwendigkeit einer gesetzlichen Verankerung der Unternehmensprüfung vor einem Unternehmenserwerb

Inhaltsangabe:Einleitung: Gewinnmaximierung und Unternehmenswachstum zählen zu den wichtigsten Zielen eines Unternehmens. Die Gewinnmaximierung kann durch vielerlei Maßnahmen im Unternehmen selbst erreicht werden. Hohe Wachstumsziele lassen sich aber in der Regel nicht durch organisches Wachstum allein erreichen, was die Unternehmen dazu bewegt, die wohl schnellste Form des Wachstums in Betracht zu ziehen, nämlich Unternehmenskäufe und Fusionen, auch Mergers (Fusionen) & Acquisitions (Zukäufe) genannt. Der Höhepunkt der Unternehmensübernahmen wurde in Deutschland in den Jahren 1998 bis 2001 erreicht, wobei die meisten Transaktionen im Jahre 2000 stattfanden. Im Zuge des Platzens der Internetblase in den Jahren 2001 und 2002 und der darauf folgenden weltweiten Rezession sank die Zahl der Unternehmenskäufe aber wieder erheblich. Allerdings kann man davon ausgehen, dass Unternehmenszukäufe gerade durch die kontinuierliche Vergrößerung der Europäischen Union, deren Strategie auf Wachstum und Beschäftigung ausgerichtet ist, und die zunehmende Globalisierung und Öffnung neuer Märkte langfristig wieder an Bedeutung gewinnen werden. Auch kurzfristig kann man damit rechnen, dass die Zahl der Unternehmenszukäufe wieder steigen wird, da die Experten schon bald eine neue Übernahmewelle erwarten. Aufgrund der Finanzkrise und der daraus resultierten Wirtschaftskrise sind viele Unternehmen wegen ihrer schlechten Auftragslage unterbewertet und dadurch preiswert zu erwerben. Dies gibt den wachstumsorientierten Unternehmen Anlass, ihre angestrebten Übernahmen jetzt durchzuführen. Aktienrechtlich gesehen obliegen Kaufentscheidungen nach § 76 AktG der Verantwortung des Vorstands, wobei der Vorstand bei der Entscheidung einen weiten Ermessungsspielraum genießt. Unternehmensübernahmen sind aber mit sehr vielen unkalkulierbaren Risiken verbunden. Zahlreiche Beispiele der Vergangenheit zeigen, dass Unternehmensübernahmen und Fusionen, die nicht sorgfältig geprüft werden, scheitern und hohe Kosten verursachen können. Am Beispiel der ‘Daimler/Chrysler’ und ‘BWM/Rover’ Fusion sieht man, dass misslungene Übernahmen und Fusionen Milliardenwerte der Anteilseigner sowie zehntausende Arbeitsplätze vernichten können. Um diese Risiken zu minimieren, müssen die Zielunternehmen vor der Übernahme in Form einer Due Diligence gründlich durchleuchtet werden. Der deutsche Gesetzgeber verpflichtet die Geschäftsführung und den Vorstand des Käuferunternehmens nicht, vor einer [...]

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