Dunkle Flecken auf blauem Grund

Der zweite Band von Wernfried Hübschmanns Gedichttrilogie trägt den Titel Dunkle Flecken auf blauem Grund. Waren es im Band Nachrichten aus dem Inneren der Stimme die Ohren, so rücken hier die Augen in den Fokus, als Welterschließungsorgan, als Sinn- und Sinnesorgan. Getrost darf man den Himmel selbst als die Folie und Projektionsfläche verstehen und die Wolkengebilde als Flecken, die ihrerseits die Erde und das Irdische spiegeln und reflektieren. Nach dem grünen Klang der Stimme nun also das Blau des Firmaments. Die Auswahl der Gedichte greift einerseits auf unveröffentlichte Manuskripte der letzten zwanzig Jahre zurück, anderseits liegt der Schwerpunkt auf den Arbeiten der Jahre 2012 bis 2014. Eine Abrundung wird die lyrische Trilogie dann im Herbst 2015 erfahren. Formal ist die Bandbreite erneut sehr groß. Die Sonettform spielt wieder eine Rolle, doch daneben leuchten andere, erzählende Formen auf. In den Worten von Wernfried Hübschmann »muss Dichtung so vielfältig sein wie die Phänomene, an denen sie sich entzündet, als Bild, als Klang oder als Aspekt eines Gedankens: Gedichte sind die Transformation des Alltäglichen und unsere Rettung im Alltag«. Hübschmanns Augen-Blicke zeigen auch eine große Nähe zu Werken der bildenden Kunst. Diese Verwandtschaft wird im vorliegenden Band weitergeführt und verstärkt durch die abstrakten Radierungen des französischen Künstlers Baptiste Verdoliva. Seine Spiegel sind die hoch polierten Metallplatten, auf denen er weniger die grafische Abbildung der Welt, sondern das Nicht-Gezeichnete in den Vordergrund stellt. »Jenseits von Schwärze und Dunkelheit lassen sich Licht und Hoffnung erahnen«. Dunkle Flecken auf blauem Grund erscheint in der edition promenade auch als Hörbuch, gesprochen vom Autor.

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