Dupin vs. Holmes - Ein Vergleich

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,7, Universität Bayreuth, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung Poe ist der 'Begründer der Detektivnovelle' (Depken 1). Auf diese Aussage stößt man immer wieder, wenn man sich mit Poes 'tales of ratiocination' beschäftigt. Aus dieser Behauptung folgt dann auch, dass C.Auguste Dupin, der Held aus seinen Detektivnovellen, die Figur ist, durch die 'die eigentliche Kriminalgeschichte ihren Anfang f[indet]' (Vollenweider 51). Das heißt natürlich auch, dass Dupin, den man ja nun als Vorreiter späterer Detektivfiguren sehen kann, diese was ihre Ausgestaltung angeht nicht nur maßgeblich beeinflusst sondern sogar als das Vorbild vieler dieser Figuren dient. Trotzdem führt Dupin in Bezug auf seinen Bekanntheitsgrad, vor allem was eine besondere ihm nachempfundene Gestalt betrifft, heutzutage eher ein Schattendasein. Stellt man nämlich heute die Frage nach einem berühmten Detektiv, so lässt die sehr bestimmte Antwort nicht lange auf sich warten: Sherlock Holmes! Doch warum ist der Name Holmes 'a household word in every country in the civilised world' (Becker 12), während der Name Dupin, obwohl er ersterem Model steht, sehr vielen Menschen sogar vollkommen unbekannt ist? Genau diese Überlegung ist es, die meine Neugierde weckt und auf die sich folglich mein Entschluss gründet, in dieser Arbeit einen Vergleich zwischen Dupin und Holmes anzustellen. Dabei soll die Vorbildfunktion Dupins betont werden, indem in jedem Abschnitt der Arbeit in einem ersten Schritt die Tatsachen, die Dupin betreffen, geschildert werden, um so eine Ausgangsbasis für einen Vergleich mit Holmes zu schaffen. Dieser Vergleich wird dann in einem zweiten Schritt vollzogen und soll sowohl Übereinstimmungen als auch eventuelle Abweichungen zwischen den beiden Charakteren verdeutlichen, denn auch wenn ich in dieser Arbeit von der Richtigkeit der Aussage, dass Dupin als Vorbild für Holmes benutzt wird, ausgehe, bestreite ich natürlich keinesfalls, dass Holmes keine exakte Kopie Dupins ist. Der anschließende dritte Schritt soll dann noch einmal die Kernaussage des jeweiligen Vergleichspunktes ganz kurz und treffend herausstellen. Diese Arbeitsweise wähle ich auch, weil sie für mein Empfinden erlaubt, Übersichtlichkeit zu wahren, wofür ich gerne in Kauf nehme, dass die Arbeit etwas ausgedehnt wird. [...]