Durs Grünbeins pathologisches Interesse

Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: 'Was haben die Schädelnerven der Wirbeltiere mit Dichtung zu tun?' , lautet die rhetorische Frage, die Grünbein in seiner Büchner-Preisrede aufwirft. Die Hypothese, die in dieser Arbeit belegt wird, lautet, dass Grünbein gesellschaftliche Missstände rhetorisch mit Krankheiten gleichsetzt, an denen die Gesellschaft bzw. der Kulturkreis, auf den er sich gerade bezieht, aus seiner Sicht leidet. Dies resultiert häufig in einer für ihn sehr typischen sarkastischen Darstellungsweise, die er zur Vermittlung seiner Intention einsetzt. Einleitend wird der Begriff des ,pathologischen Interesses', bestimmt. Mit Hilfe eines vereinheitlichten Begriffsverständnisses wird in der Folge Grünbeins Interesse an den Themen der Naturwissenschaften untersucht. Im zweiten Teil der Einleitung wird Durs Grünbeins Biographie vorgestellt. Hieran schließt eine kurze Werkhistorie an. Der dann folgende erste von zwei Hauptteilen widmet sich der Poetologie Grünbeins, die er in einigen seiner Essays entwirft. Dabei wird herausgearbeitet, welche Rolle die menschliche Physis und die daraus entlehnte Rhetorik bei Grünbein einnehmen. Die gewonnenen Erkenntnisse zum poetologischen Konzept des Lyrikers bilden im empirischen Teil den Grundstein einer exemplarischen Untersuchungen einiger Gedichtzyklen aus 'Den Teuren Toten' sowie 'Grauzone morgens'.

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