Dynamik und Tragik in Mastro-don Gesualdo von Gióvanni Verga

Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 1-2, Universität des Saarlandes (Romanistisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar Vom Verismus zu D'Annunzio, Sprache: Deutsch, Abstract: Zwei Hauptelemente sind in Mastro-don Gesualdo auszumachen, die sich nachfolgend als roter Faden durch das gesamte Werk ziehen. Der Begriff des ersten stammt ursprünglich aus der Sprache der Physik, ist jedoch problemlos auf den Handlungsablauf eines Romans übertragbar. Es handelt sich um die Dynamik, den Zusammenhang zwischen Kräften und den durch sie verursachten Bewegungszuständen. Die in der Literatur beschriebenen Triebkräfte entspringen zumeist der Psyche oder Seele und befinden sich damit auf einer schwer durchschaubaren Ebene. Anders als die Naturwissenschaft, die für ein Gesetz der Dynamik eine immer anwendbare Gleichung hervorbringen konnte, gibt es bei Kräften, die auf Gefühlen beruhen eine Vielfalt ohne Regelmäßigkeit. Ängste, Liebe oder Süchte lösen individuell unvorhersehbare Bewegungszustände aus. Die Kräfte veranlassen die Personen zu immer neuen und verschiedenartigen Handlungen, die auf ihr Ziel ausgerichtet sind. Bei zu einseitiger oder blinder Kraftaufwendung kann diese eigentlich positive Energie durch Unerreichbarkeit des Ziels in Tragik, das zweite Hauptelement des Romans, umschlage