Kinder mit neurologischen Erkrankungen, wie zum Beispiel einer Cerebralparese, oder mit Schädel-Hirn-Verletzungen nach einem Unfall haben häufig Schwierigkeiten beim Sprechen. Unter anderem können eine leise Stimme, eine unpräzise Aussprache oder eine monotone Sprechweise auftreten. Diese Auffälligkeiten werden unter dem Begriff Dysarthrie (neurologisch bedingte Sprechstörung) zusammengefasst.

Dysarthrien stellen ein häufiges Störungsbild dar. Die Symptome der Sprechstörung können dazu führen, dass die Verständlichkeit betroffener Kinder beeinträchtigt ist, was erhebliche Schwierigkeiten in der Alltagskommunikation nach sich ziehen kann. Dennoch wurde den kindlichen Dysarthrien im Fachbereich der Sprachtherapie bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Der Ratgeber gibt Sprachtherapeuten einen Überblick über Dysarthrien bei Kindern und stellt ihnen praktische Hinweise zur Untersuchung und Behandlung zur Verfügung. Interessierte Angehörige finden relevante Informationen und Tipps für die Kommunikation im Alltag.

Der Ratgeber informiert über:
- den Vorgang des Sprechens
- die Entwicklung sprechmotorischer Funktionen
- Ursachen und Häufigkeiten sowie das klinische Bild kindlicher Dysarthrien
- die besonderen Herausforderungen, die sich bei der klinischen Versorgung dysarthrischer Kinder stellen
- Diagnostik und Therapie kindlicher Dysarthrien
- weiterführende Links und Literatur sowie nützliche Adressen

Theresa Schölderle studierte in München Sprachtherapie (BA/MA). Sie promovierte in der Entwicklungsgruppe Klinische Neuropsychologie zum Thema Dysarthrien bei Erwachsenen mit Cerebralparese. Derzeit führt sie ein DFG-Projekt zu kindlichen Dysarthrien an der LMU München durch. Neben ihrer ?wissenschaftlichen Tätigkeit bietet sie Workshops und Fortbildungen im Themenbereich Dysarthrien an und arbeitet als Sprachtherapeutin in einer Einrichtung für mehrfachbehinderte Kinder und Erwachsene.
Elisabet Haas studierte in München Sprachtherapie (BA/MA). Sie arbeitete bisher in einer sprachtherapeutischen Praxis sowie in einer Einrichtung für mehrfachbehinderte Kinder und Erwachsene. Außerdem war sie an der Entwicklung der Therapie-Apps neolexon und neolino beteiligt. Seit Juni 2017 promoviert sie in der Entwicklungsgruppe Klinische Neuropsychologie zum Thema kindliche Dysarthrien.
Wolfram Ziegler promovierte im Fach Mathematik an der Technischen Universität München. Er war Leiter der Arbeitsgruppe Neurophonetik am Max-Planck-Institut für Psychiatrie und Leiter der Entwicklungsgruppe Klinische Neuropsychologie (EKN) am Klinikum Bogenhausen, Städt. Klinikum München GmbH. Seit 2015 leitet er die EKN als apl. Professor für Neurophonetik am Institut für Phonetik und Sprachverarbeitung der Universität München. Arbeitsschwerpunkte sind zentrale Sprechstörungen und phonologische Störungen bei Aphasie.