Dyskalkulie - Definition, Symptome und Möglichkeiten pädagogischer Interventionen

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 1,0, Fachhochschule Erfurt, Veranstaltung: Modul: Kindliche Bildungsprozesse und Diagnostik, Sprache: Deutsch, Abstract: In den vergangenen Jahren wird bei Grundschulkindern immer öfter die als ein Phänomen gesehene Dyskalkulie wahrgenommen. Mathematische Kenntnisse sind für die Persönlichkeitsentwicklung unerlässlich um die Schullaufbahn erfolgreich zu absolvieren. Mathematisches Verständnis für die Rechenoperationen und Grundrechenarten sowie deren praktische Anwendbarkeit im alltäglichen Leben sind dabei unentbehrlich. Erst seit den 80er Jahren wird dieser Problematik mehr wissenschaftliches Interesse beigemessen. Die steigende Sensibilität dieses Problems erfordert ein näheres Eingehen auf die Ätiologie und Pathogenese, um frühzeitig Schwierigkeiten zu diagnostizieren und daraus angemessene Interventionsmaßnahmen zu entwickeln. Abschließend ist festzustellen, dass die Brisanz des Themas nicht zu unterschätzen oder wegzudiskutieren ist. Die Wissenschaftler sind sich über die Multikausalität des Phänomens der Dyskalkulie einig. Dies erklärt auch die unterschiedlichen Definitionsversuche und Herangehensweisen, die aber immer auch von einer Wechselwirkung der Faktoren ausgehen. Weitere Untersuchungen auf diesem Gebiet sind notwendig, um gegebenenfalls Präventions- und Interventionsmaßnahmen optimal für ein aktiv-entdeckendes Lernen weiter zu entwickeln. Besondere Aufmerksamkeit sollte dabei der frühkindlichen Bildung gewidmet werden, da sich schon ab dem ersten Lebensjahr grundlegende Raum- und Zeitvorstellungen sowie ein Grundverständnis für Anzahl und Rechenoperationen im weitesten Sinne entfalten. Ein rechtzeitiges Erkennen von individuellen Auffälligkeiten kann mitunter durch gezielte Maßnahmen in diesem Alter spätere Defizite kompensieren und sich so positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirken.