Eheprobleme im griechischen Drama

Bis heute ist die Ehe die bevorzugte Form des Zusammenlebens von Menschen. Das war auch in der griechischen Antike nicht anders. Obwohl Athener wie Spartaner klare Vorstellungen von den Geschlechterrollen hatten, präsentierten die attischen Tragödien des 5. Jahrhunderts vor Christus Eheprobleme zwischen Mann und Frau der Öffentlichkeit. Die vorliegende Untersuchung geht den Fragen nach, worin diese Eheprobleme auf der Bühne bestehen und ob sie Reflexe einer realen Krise der Institution Ehe in Athen sind. Dabei steht die Männerrolle im Vordergrund, denn die männlichen Bürger sind im realen gesellschaftlich-politischen Leben die Hauptakteure. Mit ihr rückt auch das Verhältnis von Oikos und Polis in den Mittelpunkt, das durch die sukzessive Einführung der Demokratie in den Fokus des Interesses geriet. In einem weiterführenden Teil wird skizziert, wie die Polis Sparta als Gegenbild zu Athen und als Folie für Verherrlichung und grundlegender Kritik an den zeitgenössischen athenischen Verhältnissen diente.

Daniela Gierke, geboren 1976, studierte Geschichte und Germanistik an der LMU München und promovierte in Alter Geschichte. Derzeit lehrt sie als Studienrätin am Gymnasium Deutsch und Geschichte.