Ehrenamt auf der Jugendfarm - Eine Untersuchung zum freiwilligen Engagement von Jugendlichen und Erwachsenen

Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: gut, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, früher: Berufsakademie Stuttgart (Fachbereich Sozialwesen), Sprache: Deutsch, Abstract: Immer wieder wird man auf verschiedensten Wegen mit der so genannten Krise des Sozialstaats konfrontiert. Immer wieder lesen wir von neuen Kürzungen im Bereich der Sozialleistungen, weniger Finanzmitteln in den Kommunen und Stellenabbau in sozialen Einrichtungen. Davon betroffen ist auch die Jugendfarm Esslingen. Das offene Angebot musste teilweise (zum Beispiel in den Sommerferien ) schon reduziert werden, da für die saisonabhängigen hohen Besucherzahlen nicht genügend Personal zur Verfügung stand und eine weitere Vollzeitkraft nicht finanziert werden konnte. So müssen sich soziale Einrichtungen heute verstärkt Gedanken über alternative Konzepte zur Kostenentlastung und Kostenverlagerung machen, wobei hier die sozialpolitische Bedeutung des Ehrenamts deutlich wird: Ehrenamtliches Engagement kann als gesellschaftspolitische Ressource genutzt werden, die auch von Kürzungen der zur Verfügung stehenden Mittel nicht beeinflusst wird und die ausreichende Versorgung mit sozialen Dienstleistungen weiterhin gewährleistet. Allerdings sollte die Intensivierung der ehrenamtlichen Arbeit nicht als Vorwand dienen, professionelle Stellen und Angebote zügig abzubauen, sie sollte vielmehr eine Bereicherung und ergänzende Hilfe für die Einrichtung bedeuten. 1 Einrichtungen, die mit Ehrenamtlichen arbeiten, befinden sich hier allerdings auf einer Gratwanderung. Ehrenamtliche in die Einrichtung zu integrieren, ohne sie dabei zu 'funktionalisierten Lückenbüßern' werden zu lassen, erscheint äußerst problematisch. 2 Es gilt stets zu bedenken, dass Ehrenamtliche nicht 'billiger Ersatz für berufliche Fachkräfte' 3 sein wollen. Dennoch sollte die Arbeit mit Ehrenamtlichen meiner Meinung nach als Chance gesehen und die Herausforderung, eine möglichst gute Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen zu gestalten, angenommen werden. [...]