»Eigenthümlich« und »Wunderbar«

Beethoven galt als Meister auf dem Gebiet der Klavierimprovisation. Wie sehr auch seine Konzerte für Klavier bis in die formale Konzeption der Werke davon beeinflusst waren, zeigt diese Studie zu Beethovens Klavierkonzert op. 58. Das Konzert wird oft in Bezug auf seine ?improvisatorische Qualität?, aber auch seine die Konzertform betreffenden Neuerungen beschrieben. Vor dem Hintergrund dieses Spannungsverhältnisses wird die Kategorie des Improvisatorischen als primärer analytischer Blickwinkel fokussiert. Unter Rückgriff auf zeittypische Improvisationstraktate - u. a. Czernys Systematische Anleitung zum Fantasieren für das Pianoforte (1829) - werden einige an der historischen Improvisationspraxis orientierte Parameter erarbeitet, was eine neue Perspektive auf das Konzert op. 58 mit all seinen ?formalen Rätseln? ermöglicht.