Ein Bailout für Uniper. Gasversorgung in Krisenzeiten

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich VWL - Arbeitsmarktökonomik, Note: 1,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Seminararbeit beschäftigt sich mit der strukturellen Problematik von Uniper durch den Krieg, die durchgeführten staatlichen Maßnahmen und den damit einhergehenden Vor- und Nachteilen und der Rolle kleinerer Gasversorger. Kapitel 2 skizziert zunächst den Aufbau des deutschen Gasmarktes. Darauf aufbauend wird in Kapitel 3 das Geschäftsmodell von Uniper und die durch den Krieg entstandene strukturelle Problematik dargestellt. Kapitel 4 stellt Uniper als ein systemrelevantes Unternehmen dar und skizziert die getroffenen staatlichen Maßnahmen. Die Vor- und Nachteile staatlicher Eingriffe werden in Kapitel 5 thematisiert, während Kapitel 6 die Rolle der kleineren Gasversorger untersucht. Kapitel 7 fasst die Ergebnisse in einem abschließenden Fazit zusammen und gibt einen Ausblick über zukünftige Entwicklungen. Der Überfall Russlands auf die Ukraine kam für viele unerwartet. Putin nutzt die deutsche, aber auch europäische Abhängigkeit vom Gas als Teil seiner Kriegsführung und gefährdet die Demokratie. Viele Energieversorgungsunternehmen, welche den Großteil ihrer Energie aus russischen Gaslieferungen beziehen, wie z.B. Uniper, stehen vor einem Dilemma. Aufgrund der künstlichen Verknappung des Gasangebots schießen die Gaspreise in die Höhe. Da die meisten Energieversorgungsunternehmen langfristige Lieferverträge mit festgelegten Preisen mit ihren Kunden abgeschlossen haben, müssen diese den Aufpreis übernehmen und verzeichnen daher erhebliche Verluste. Uniper ist besonders schwer von dem Angebotsschock betroffen, da sie für 40 Prozent der deutschen Gasnachfrage verantwortlich sind und ein erheblich hoher Anteil davon aus Russland bezogen wird. Uniper gilt als systemrelevantes Unternehmen und musste im Juli 2022 um ein Bailout der Bundesregierung bitten. Der Staat soll die Schulden sowie die Haftung für Uniper übernehmen, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten.