Ein Gesellschaftsvertrag für alle. Die Universalität der Menschenrechte nach Olympe de Gouges

Die französische Revolutionärin und Philosophin Olympe de Gouges gilt inzwischen als wichtige Vordenkerin der Frauenbewegung. Die Bedeutung ihres Denkens für die praktische Philosophie wird heute dagegen immer noch unterschätzt. Dieser Beitrag hat zum Ziel, die Bedeutung des Werkes von de Gouges für die praktische Philosophie sowohl in historischer als auch in systematischer Hinsicht herauszuarbeiten. Ausgehend von der Schrift Die Rechte der Frau von 1791 vergleicht der Artikel ihre Darstellung der Geschlechterbeziehungen im privaten und im öffentlichen Bereich mit derjenigen in den klassischen Vertragstheorien von Thomas Hobbes, John Locke, Jean-Jacques Rousseau und Immanuel Kant. Aus historischer Perspektive besteht de Gouges’ zentraler Beitrag darin, die unvollkommene Universalität der individuellen Rechte als theoretisch bedingt zu entlarven und ihre theoretischen Voraussetzungen zu überwinden. In systematischer Hinsicht liefert de Gouges einen mehr denn je aktuellen Ansatz zur Reflexion über die Beziehung zwischen einem abstrakten Universalismus einerseits und den Erfahrungen der Ungleichheit andererseits.

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