Ein Leben als Grenzgänger

Beata Halickas meisterhaft erzählte Biografie präsentiert die Geschichte eines außergewöhnlichen Menschen, der aus einer ganzen Generation herausragt. Sie schildert den Weg eines jugendlichen Teilnehmers des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegsmigration, der später als auf Grenzlandstudien spezialisierter Politikwissenschaftler Karriere machte und sich sein ganzes Leben lang für die Überschreitung gesellschaftlicher Grenzen einsetzte. Zbigniew Anthony Kruszewski (geb. 1928) kämpfte als 16-Jähriger im Warschauer Aufstand und teilte nach dem Krieg das Schicksal von Millionen von displaced persons in Westeuropa. Als mittelloser Einwanderer in den USA schaffte er es, sein Studium an der University of Chicago abzuschließen und anschließend über die Oder-Neiße-Grenze und die Modernisierung Polens zu promovieren. Als Professor für Politikwissenschaft ließ er sich 1968 an der University of Texas in El Paso nieder und widmete sich der Erforschung ethnischer Minderheiten. Nach Deutschland, das Land, das sein persönliches Leben und das Schicksal Polens wie kein anderes prägte, zog es ihn seit Ende der 1950er Jahre zu Studienaufenthalten und ausgedehnten persönlichen Erkundungen, insbesondere entlang der deutsch-polnischen Grenze. Sein Leben ist im wahrsten Sinne des Wortes die Geschichte eines Grenzgängers - sein Werk und seine Lebenseinstellung zeugen von der Notwendigkeit, Grenzen zwischen Menschen und Nationen zu überwinden und Brücken zwischen ihnen zu bauen. Bis heute lauschen junge Menschen in vielen Ländern, nicht zuletzt in Deutschland, fasziniert seiner unglaublichen Lebensgeschichte.

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