Ein Leben mit Freunden

Soma Morgenstern gehörte zu den zahllosen Schriftstellern, die vom Nationalsozialismus ins Exil gezwungen wurden. Er musste emigrieren, bevor er sich als Schriftsteller einen Namen hatte machen können. Das Exil brachte ihn um die ersehnte literarische Wirkung - ein Autor, der bis zu seinem Tod ohne Leserschaft blieb. Cornelia Weidner legte 2004 die erste große Monographie über diesen feinsinnigen Schriftsteller und sein bedeutendes autobiographisches Oeuvre vor, die jetzt wieder lieferbar ist. Morgenstern hatte dem großangelegten autobiographischen Projekt selbst ursprünglich den Titel »Ein Leben mit Freunden« geben wollen. Was »Freundschaft betrifft«, schrieb er, »habe ich in meinem Leben besonderes Glück gehabt. Ich kann ohne Übertreibung sagen, daß es der Segen meines Lebens war. Mit vielen bedeutenden Menschen lebte ich in ungetrübter Freundschaft, bedeutenden, die später berühmt werden sollten, wie Joseph Roth, Alban Berg, Robert Musil, Otto Klemperer, Josef Frank, Ernst Bloch, um nur einige zu nennen.« Cornelia Weidner vermag in ihrer Studie »Ein Leben mit Freunden« pointiert herauszuarbeiten, was Charme und Größe des Morgenstern'schen Werks ausmacht: die autobiographische Dichtung als Zeugnis der Katastrophe.

Jahrgang 1974, studierte Germanistik und Historische Musikwissenschaften an der Universität Hamburg. Sie war als Dramaturgin und Regieassistentin tätig und arbeitete als Redakteurin in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit sowie als Projektleiterin bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Seit 2009 ist sie Intendantin der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie in Stuttgart. Bei zu Klampen veröffentlichte sie »Ein Leben mit Freunden. Über Soma Morgensterns autobiographische Schriften« (2004).

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Ein Leben mit Freunden Cornelia Weidner

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