Als Herausgeber versammelt Maximilian Rankl in diesem Buch Beiträge Miguel de Unamunos in deutschen Periodika sowie Rezensionen und andere Texte über Unamuno hauptsächlich aus der Weimarer Zeit. Der Schwerpunkt liegt bei den letzteren auf der Rezeption der 1925 unter dem Titel "Das tragische Lebensgefühl" erschienenen Übersetzung von Unamunos "Del sentimiento trágico de la vida" von Paul Adler. Die Autoren sind - neben Miguel de Unamuno selbst - Publizisten mit so unterschiedlichen Positionen wie Kurt Tucholsky, Victor Auburtin, Iwan Goll, Hermann Bahr, Eberhard Vogel, Heinrich Mann, Hugo Ball, Max Hochdorf, Hermann Graf Keyserling, Paul Ludwig Landsberg, Otto Hachtmann, August Messer, Ernst Viktor Zenker, Kurt Krippendorf, Rudolf J. Pick-Seewart, Friedrich Muckermann und Georg Hellmuth Neuendorff. Nebenbei scheinen hier auch Facetten eines Spanienbildes auf, wie es in Deutschland in der Zwischenkriegszeit entstanden war. In einem einführenden Teil zeichnet Maximilian Rankl die durchaus zwiespältige Resonanz auf dieses erste in deutscher Sprache erschienene Buch Unamunos nach, das den akademischen Philosophen zu unphilosophisch, den Katholiken zu wenig katholisch und den Linken zu reaktionär vorkam. Ludwig Marcuse nannte Unamuno einmal einen "Lehrer für Schwindelfreie". Skizziert wird hier darüber hinaus die Rezeption des spanischen Dichters und Philosophen in Deutschland bis zur Gegenwart. Diese ist seit 1945 durch eine Reihe von Wiederentdeckungen gekennzeichnet, die ebenso regelmäßig im Sande verliefen. Von Reinhold Schneider über Albert Vigoleis Thelen bis hin zu Egyd Gstättner ist Unamuno ein Thema für literarische Einzelgänger geblieben. Gerade deshalb ist er in seinem Widerspruch zwischen revolutionären und reaktionären Tendenzen ein spannender, immer wieder neu zu entdeckender Autor.

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