Ein Tag zu lang

Als der Lehrer Herman am letzten Tag des Urlaubs aufwacht, sind Frau und Kind verschwunden. Zugleich beherrscht statt des sonnigen Wetters dichter Nebel die Landschaft, macht alles unsichtbar. Herman macht sich in den nahe gelegenen Ort auf, um eine Verlustmeldung zu erstatten - und irrt lange Zeit durch diesen Ort: als der Fremde schlechthin. Einen Tag zu lang blieb Herman im Ferienidyll - und schon ist ihm alles entrückt und unkenntlich. Die große, sprachmächtige Erzählerin Marie NDiaye schildert »mit ihrer unverstellten und melodiösen Stimme« (Iris Radisch) die melancholische Verlassenheit eines Menschen, dem alles fremd geworden ist: Mitmenschen, Umwelt, Familie. Auf sich selbst zurückgeworfen, erfindet Herman sich und die Welt neu: Ausgang offen.

Marie NDiaye, 1967 in Pithiviers bei Orl&eacute;ans geboren, ver&ouml;ffentlichte mit 17 Jahren ihren ersten Roman; weitere Romane und Theaterst&uuml;cke folgten. F&uuml;r ihre B&uuml;cher erhielt sie zahlreiche Preise, u. a. den Prix Goncourt f&uuml;r <em>Drei starke Frauen</em>. NDiaye lebt in Paris.

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