Ein Versuch, Mill als konsistenten Denker zu präsentieren
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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 2,0, Universität Münster (Philosophisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Ist es möglich, ein Leben zu führen, in dem sich eigene Entscheidungen und Individualität manifestieren und zugleich das Handeln - wo immer möglich - so ausgerichtet ist, dass für alle der größtmögliche Nutzen entsteht? Auf diese Frage gibt der britische Philosoph John Stuart Mill, einer der einflussreichsten und meistdiskutierten Denker des 19. Jahrhunderts, eine Antwort. Seine philosophischen Abhandlungen zur Freiheit und Moral sind durch ihre intensive diskursive Behandlung und breite Rezeption ins Zentrum der praktischen Philosophie gerückt. So meinen Interpreten, seine liberale Auffassung sei mit seiner utilitaristischen Ethik nicht vereinbar. Das Spannungsverhältnis kennzeichnet sich in Mills gleichzeitiger Forderung nach einem Schutz für die Entscheidungs-, Handlungs- und Entwicklungsfreiheit und einem Handeln, dessen Hauptaugenmerk ausschließlich auf den größten Nutzen gerichtet ist, den es stiften kann. Seine Vorstellung von einer entfesselten individuellen Entfaltung verträgt sich demnach nicht mit dem moralisch geforderten Handeln, das Mills Moral durch das Nutzenprinzip zum Ausdruck bringt. Diese Problematik ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Das Ziel ist, jene These unhaltbar zu machen und Mills Konsistenz in seinen Postulaten zu präsentieren. Dazu soll im zweiten Kapitel zunächst ein grundlegendes Verständnis seiner utilitaristischen Position gewonnen werden. Daran anknüpfend werden im dritten Kapitel die Grundlegungen seines Freiheitsbegriffs rekonstruiert. Durch eine Verquickung dieser beiden Darlegungen und nähere Ergründung des Textgewebes Mills wird sich zeigen, dass jener Vorwurf gegen ihn die wesentlichsten Grundlagen seiner Theorie außer Acht lässt.