Ein afrikanisches Lesebuch

'Until the lion learns to write, every story will always glorify the hunter.' African Proverb Die Geschichten dieses Lesebuchs sind keine Ablichtung der Big Five oder der Machtkämpfe zwischen Jägern und Gejagten, sondern eine Reise in das Innere der Menschen verschiedenster Ethnien. Die Erzählungen geben dieser Seite eine Stimme. Immer steht im Mittelpunkt das Einzelschicksal mit seiner persönlichen Dynamik und seinen positiven wie auch negativen Wechselbeziehungen zur sozialen Umwelt. Im Kern sind alle Geschichten auf wahre Begebenheiten bezogen, werden dann jedoch in eine Symbolik eingebunden und so gestaltet, dass sowohl das sehr Spezifische eines einzelnen Ereignisses wie auch das Allgemeine, bestimmt durch Tradition, Kultur, Geschichte und Gegenwart, ineinander verwoben werden. Es ist keine fröhliche, geschönte Postkartenidylle, eher ein Reiseführer in die Labyrinthe der afrikanischen Seele. Gespeist werden deren Verzerrungen und Zerrissenheit aus den Erfahrungen einer Vergangenheit, die einst glaubte, niemals mehr eine Zukunft haben zu können. Ob es tatsächlich für Afrika eine Zukunft geben wird, bleibt ungewiss. Zumindest aber hat man inzwischen so etwas wie eine Gegenwart. Aus dieser Gegenwart möchte der Autor berichten, möglichst objektiv und korrekt, wertneutral. Persönliche Teilhabe indes bedeutet keineswegs eine Parteinahme, denn das würde gleichzeitig eine Ausgrenzung der vielen anderen Gruppen und Gruppierungen beinhalten. Der Verfasser ist zufällig mit heller Haut geboren, gehört nicht zu den deutschen, englischen oder afrikaansen Namibiern, auch nicht zu den Zulu, Xhosa, Ovambo, Herero, Damara, Nama, Baster, San und ihren vielfältigen Unterstämmen. Sein vorrangiges Ziel war es, möglichst alle zu verstehen. Aber immer handelt es sich einzig um Annäherungswerte, niemals um vollständige Bilder.

Jahrgang 1948, verheiratet, von 1998 bis 2001 Aufenthalt in Namibia, lebt jetzt in Schlangenbad. Studium der deutschen Sprache und Literatur, Politologie und Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe - Universität in Frankfurt am Main. 1982 Promotion zum Doktor der Philosophie. Lehrtätigkeit am Gymnasium in Frankfurt am Main. Wenn man einmal Lehrer war, dann kann man es mit der Literatur einfach nicht lassen. Und da man nicht mehr Rechtschreibung, Grammatik und Interpretation mit den Schülern üben muss, so verlegt man sich auf die Dinge, die am meisten Spaß machen, nämlich das Geschichtenerzählen. Zumal wenn man eine gewissen Zeit seines Lebens in Afrika verbracht hat, dann hat man so viel gesehen und erlebt, dass die Fantasie noch lange Purzelbäume schlägt. Außerdem ist das Palavern, also das lange Erzählen, dort Teil der Lebenskultur. Wenn man sich nicht die Zeit nimmt, ein wenig zu plaudern, dann kommt man nicht weit, weil jeder einen für langweilig und unhöflich hält. Johannes O. Jakobi hat bereits einige Bücher geschrieben: Der lange Tod der Hibiskusblüte Im Haus der Nachtkatze Moderation Mord (2011) Colour Undetermined- Farbe unbestimmt (2011) Stories for Africa (2012) Der E-Eater (2012) Spiel mit mir 'Ich töte dich'! (2012) Die schönen Töchter der MORBID INVEST (2013) Fräulein M. Ord (2013) Kampfhähne in der 8b (2013) Als das Gras zu rosten begann (2014) G'EATA (2015) Geliebte Mumie (2015) Rheingauer Märchenstunden (2016) Rheingauer Märchenschätze (2019) Rheingauer Märchensterne (2021)

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