Ein ausgedachter Krieg? Zur Bedeutung des Ersten Heiligen Krieges im sechsten und vierten Jahrhundert v. Chr.

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: Sehr gut, Universität Hamburg (Institut für Alte Geschichte), Veranstaltung: Proseminar Heilige Kriege und ihre Folgen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Erste Heilige Krieg galt lange als ¿ziemlich das umfangreichste stück beglaubigter kriegsgeschichte aus so alter zeit¿. In dem durch allerlei Quellen gut überlieferten Ereignis soll eine Koalition zwischen Sikyon (unter Kleisthenes), Athen (unter Solon), Thessalien (Eurylochus) und Mitgliedern der pylaeischen Amphiktyonie dafür gesorgt haben, dass die phokische Stadt Krisa eingenommen und zerstört wurde. Mit dem Krieg sollte das sündige Krisa für Überfälle auf Pilger und Umwohner des Heiligtums von Delphi bestraft werden. Auch soll die Stadt zu hohe Zölle genommen und sich nicht zuletzt an den Opfergaben bedient haben. Was die Überlieferung der archaischen Zeit Griechenlands angeht, stechen wohl wenige Ereignisse so heraus wie der Erste Heilige Krieg. Bei Betrachtung der heutigen Forschung bemerkt man jedoch, dass Zweifel an der Überlieferung dieses Ereignisses durchaus angebracht sind. Diese Zweifel gehen teilweise so weit, dass das gesamte Ereignis als Fiktion gewertet wird. In dieser Hausarbeit möchte ich zunächst beleuchten, warum Zweifel an der Überlieferung des Ersten Heiligen Krieges bestehen und ob diese jeweils angebracht sind. Im letzten Teil möchte ich dann meine eigene Position darstellen.