Ein eigenes Zimmer

Das Essay 'A Room of One's Own' wurde erstmals im September 1929 veröffentlicht wurde. Der Text basiert auf zwei Vorlesungen, die Virginia Woolf im Oktober 1928 am Newnham College und am Girton College, den Frauenhochschulen der Universität Cambridge, hielt. Woolf stellt dabei fest, dass das Fehlen weiblicher Fiktion in der Literaturgeschichte eher auf einen Mangel an Möglichkeiten als auf weniger literarisches Talent zurückzuführen ist. In dem Essay verwendet Woolf verschiedene Metaphern, um die soziale Benachteiligung der Frau am Bespiel der Literatur zu erörtern. Die Hauptschlussfolgerung ihrer Arbeit lässt sich auf folgende Formel verdichten: Eine Frau muss Geld und ein eigenes Zimmer haben, um Romane schreiben zu können. Finanzielle Sicherheit und ein Raum des Rückzugs sind von elementarer Bedeutung für den kreativen literarischen Prozess. Die Differenz im literarischen Output zwischen den Geschlechter am Beginn des 20. Jahrhunderts lässt sich nach Ansicht von Woolf im Wesentlichen auf den Mangel dieser beiden elementaren Faktoren bezogen auf das weibliche Geschlecht zurückführen.

Adeline Virginia Woolf (1882 - 1941) war eine englische Schriftstellerin, die als eine der wichtigsten Autoren der Moderne gilt. 1912 heiratete sie Leonard Woolf, und 1917 gründete das Paar die Hogarth Press, die einen Großteil ihrer Arbeit veröffentlichte. Woolf hatte romantische Beziehungen zu Frauen, darunter Vita Sackville-West, die ihre Bücher auch über Hogarth Press veröffentlichte. Die Literatur beider Frauen wurde von ihrer Beziehung inspiriert, die bis zu Woolfs Tod andauerte. Zu ihren bekanntesten Werken zählen die Romane 'Mrs Dalloway' (1925), 'To the Lighthouse' (1927) und 'Orlando' (1928). Sie ist auch für ihre Essays bekannt, darunter 'A Room of One's Own' (1929). Ihre Werke wurden in mehr als 50 Sprachen übersetzt.

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