Ein leichteres Leben als Lehrer

Wie bitte? Ein leichteres Leben als Lehrer? Haben die nicht sowieso ein leichtes Leben? Sie haben doch Schulferien, morgens Recht und nachmittags frei, nicht wahr? Sie sind generell 'faule Säcke', wie Gerhard Schröder 1998 in einem Gespräch mit einer Schülerzeitung anmerkte. Ist es also nicht eine Unverschämtheit, ein noch leichteres Lehrerleben anzupreisen? Nein! Der Autor ist selbst Gymnasiallehrer in Vollzeit und weiß daher, dass das Lehrerleben eben nicht einfach, sondern anspruchsvoll ist. Um es gleich klarzustellen: Es geht in seinem Buch nicht darum, der Arbeit möglichst aus dem Weg zu gehen, sondern diese leichter zu machen, um auf diese Weise die Berufszufriedenheit zu erhöhen. 'Leichter' ist hier als Synonym für 'unkomplizierter', 'schneller', 'heiterer', 'unbeschwerter' und 'beweglicher' zu verstehen. Ausschließen möchte der Autor Bedeutungsnuancen wie 'ohne geistigen Anspruch' und 'keinen großen Einsatz erfordernd'. Denn Einsatz fordert er für ein leichteres Lehrerleben schon ein. Wenn Lehrer in ihrem Beruf zufrieden seien wollen, müssen sie auch Leistung erbringen wollen. Sonst wird es einfach langweilig und trist. Zu viel Einsatz kann aber auch schädlich sein: Daher sind Lehrer Kandidaten für das 'Burnout'-Syndrom und gelten als Risikogruppe bei den Berufsunfähigkeitsversicherungen. Kein Lehrer sollte sich also schämen, wenn er seinen Beruf etwas unbeschwerter machen möchte. Im Gegenteil: Es scheint dringend geboten, mehr darüber nachzudenken. Darum soll es in diesem Buch gehen. Es ist also keine Anleitung für 'faule Säcke'! Wenn Sie eine höhere Berufszufriedenheit erreichen, wenn es Ihnen also mit Ihrem Beruf besser geht, dann profitieren auch die Schüler und die Kollegen davon. In möglichst knapper Form stellt der Autor zehn Prinzipien für ein leichteres Lehrerleben vor: Namen, Professionalität, Aktivierung, Zeit- und Aufgabenmanagement, Anschaulichkeit, Synchronisation, Ausstattung, Finderlohn, Sparsamkeit.

Mombert Samson (40) unterrichtet zwei moderne Fremdsprachen und Musik an einem Gymnasium in NRW. Er ist mit einer Spanierin verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er ist weder ein besonders idealistischer Lehrer noch jemand, der sich bereits in eine Art Schonhaltung begeben hat, um möglichst der Arbeit aus dem Weg zu gehen. Seine Arbeit möchte er gut machen und auch eine gute Zeit in der Schule verbringen, denn sonst ist er unzufrieden.