Eine Analyse ethischer und rechtlicher Grenzen gezielter Tötungen am Beispiel des Todes von Qasem Soleimani

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Ethik, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Arbeit befasst sich mit der Thematik gezielter Tötungen am Beispiel des Luftangriffs auf den iranischen Generals Qasem Soleimanis. Er war als Anführer der für Auslandsoperationen zuständigen Al-Quds-Brigaden einer der mächtigsten Männer im Nahen Osten. Getötet wurde er zu Beginn des Jahres am dritten Januar durch einen Raketenangriff des amerikanischen Militärs. Genauere Hintergründe und mögliche Motive werden beruhend auf der Beziehungsdynamik des Irans und der USA in der Arbeit aufgezeigt. Herausgestellt wird, dass Soleimani keine unmittelbar bevorstehende Bedrohung darstellte, sondern als Mittel zur Vergeltung und Abschreckung vor künftigen Anschlägen auf die USA vollständig instrumentalisiert und umgebracht wurde. Der Fokus der Arbeit liegt auf der Analyse der Legalität und der Legitimität der Tötung Soleimanis. Aufgrund der fehlenden Transparenz und den widersprüchlichen Mitteilungen von Seiten der amerikanischen Regierung ist eine fundierte Aussage über die Legalität dieser Tötung nicht möglich. Aussagen über die Legitimität dieses Anschlags lassen sich basierend auf verschiedenen ethischen Ansätzen und Perspektiven, wie beispielsweise der deontologischen und der konsequentialistischen Ethik treffen. Je nachdem von welcher ethischen Perspektive aus eine Bewertung der Legitimität stattfindet, ergibt sich daraus eine entsprechende Beurteilung der Legitimität der Tötung Soleimanis. Ein Ausblick in die Zukunft legt Vergeltungsanschläge des Irans und weitere zukünftige Konflikte zwischen dem Iran und den USA nahe.