Eine Klassifizierung der ¿schlüpfrigen Szenen¿ in D. A. F. de Sades Justine und Juliette
Autor: | Hirschauer, Miriam Marie |
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EAN: | 9783656743316 |
Auflage: | 002 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 28 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 16.09.2014 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Sprache: Deutsch, Abstract: Welches Ziel verfolgt der Mensch, wenn er sich verlustiert? Etwa nicht jenes, seinen Sinnen jedweden Kitzel zu verschaffen für den sie empfänglich sind, um dieserweise einen schöneren und hitzigeren Lustschauer zu erleben? Ist dies ein libertines Programm oder eher eine pornographische Motivation? Zunächst einmal beschreibt dies eine Haltung eines Menschen zur Lust. Doch wie wird diese Aussage klassifiziert, wenn sie von einer Figur in einem literarischen Werk getätigt wird? Donatien-Alphonse-François Marquis de Sade hat viele solcher Passagen geschrieben und sich viel mit der Lust, ihrer Herkunft, Umsetzung und Rechtfertigung auseinander gesetzt. Werke wie "Die 120 Tage von Sodom" oder "Die neue Justine" oder "Vom Missgeschick der Tugend" gefolgt von der "Geschichte ihrer Schwester Juliette" oder "Vom Segen des Lasters" sind so überfüllt von Szenen mit sexuellen Handlungen und Reflexionen darüber, dass man schnell dazu neigt, de Sade als Pornographen und seine Bücher als bloße Pornographie ohne Mehrwert anzusehen. Doch das Gesamtwerk des umstrittenen Marquis ist mehr. De Sade ist nicht in erster Linie Pornograph, sondern Aufklärer, oder, wie er sich sah, Philosoph. Deshalb ist es auch unzulässig, seine Schriftstellerei aufgrund nur eines Merkmals abzustempeln. Dennoch lassen sich sie Passagen, in denen es nur um sexuelle Handlungen zwischen den Figuren gibt, nicht leugnen. Sie nehmen schließlich sehr großen Raum innerhalb der Romane ein. Aber Pornographie und Philosophie sind die zwei größten Pfeiler in de Sades Romanen. Sie getrennt zu betrachten, würde bedeuten, das Bild zu verzerren, das sich dem Leser bietet. Bei de Sade können Pornographie und Philosophie nicht unabhängig voneinander beurteilt und untersucht werden, da sie sich gegenseitig beeinflussen. Doch bei den meistens sehr deutlich formulierten sexuellen Szenen muss es sich nicht zwangsläufig nur um Pornographie handeln. Die Differenzierung der Begrifflichkeiten zu den ¿schlüpfrigen Szenen¿ soll in der vorliegenden Arbeit anhand des Doppelromans "Die neue Justine" oder "Vom Missgeschick der Tugend" gefolgt von der "Geschichte ihrer Schwester Juliette" oder "Vom Segen des Lasters", im Folgenden abgekürzt durch "Justine und Juliette" (J&J), erörtert werden. Hierzu gilt es, sich mit der erotischen Literatur und ihrer Forschung auseinander zu setzen, ebenso wie genaue Begriffe für die verschiedenen Arten der Darstellung von sexuellen Vorgängen zu definieren.