Eine Mauer für den SED-Staat.

Die Mauer - ihr Bau wie ihr Fall - ist fest in der Erinnerungskultur Deutschlands verankert. Wer den 13. August 1961 erlebt hat, weiß auch noch 50 Jahre später, wo er sich aufhielt, als er von diesem Vorgang, der eine kriegerische Situation provozieren konnte, erfahren hatte. Und erst recht wird niemand den 9. November 1989 vergessen, an dem noch nicht absehbar war, dass Deutschland nur knapp elf Monate später rechtlich vereint sein würde. Der Mauerbau, ein Armutszeugnis für einen Staat, offenbarte eine gravierende Schwäche der DDR, doch ihre Bürger mussten sich mit dem System arrangieren. Das »Schlupfloch« Berlin West war versperrt; der »antifaschistische Schutzwall«, die euphemistische Selbstbezeichnung, die Grundlage für die Existenz der DDR. Der Mauerbau wirkte sich ebenso auf die Bundesrepublik Deutschland aus, wenngleich nicht annähernd so stark wie auf die DDR. Die Absicht des Bandes, der auf die 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Deutschlandforschung zurückgeht, ist es, innen- und außenpolitische Aspekte des Mauerbaus gleichermaßen zu berücksichtigen. Zudem soll eine Fixierung auf das Jahr 1961 vermieden werden. Das Spektrum ist weit gespannt. Es reicht vom »Weg zur Berliner Mauer« über die Folgen des Mauerbaus für den Osten wie den Westen bis zu »Mauern in der Geschichte«.

Prof. Dr. Eckhard Jesse, geb. 1948 in Wurzen bei Leipzig. Studium der Politikwissenschaft und der Geschichtswissenschaft an der FU Berlin (1971-1976), Promotion (1982) und Habilitation (1989) an der Universität Trier. Nach Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten München, Trier, Mannheim und Potsdam seit 1993 Lehrstuhl an der TU Chemnitz im Fach Politikwissenschaft. Jesse, von 2007-2009 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft, ist seit 1989 Herausgeber des Jahrbuchs »Extremismus & Demokratie«.

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