Eine Rheinische Republik?

Die rechtshistorische Untersuchung behandelt die sogenannten »ersten Rheinstaatsbestrebungen« nach dem Ersten Weltkrieg vor einhundert Jahren und ihren Einfluss auf die Entstehung der Weimarer Reichsverfassung. Diese erste Rheinstaatsinitiative hatte zum Ziel, die Rheinprovinz von Preußen zu lösen und zu einer »Rheinischen Republik« werden zu lassen, jedoch als Gliedstaat im Bundesstaat des Deutschen Reiches. Eine umfassende Darstellung zeichnet die Ereignisse im Rheinland zwischen dem Waffenstillstandsabkommen im November 1918 und der Verabschiedung der Reichsverfassung im August 1919 nach. Wenn auch die Rheinische Republik ein Wunschtraum geblieben ist, so haben die Bestrebungen die republikanische Verfassung bedeutend geprägt. Daneben hatten sie Einfluss auf die Entwicklung des internationalen Selbstbestimmungsrechts der Völker. Zugleich wird der Mythos vom »rheinischen Separatismus« widerlegt, indem die konstitutionelle Rheinstaatsinitiative 1918/19 vom Separatistenaufstand 1923 abgegrenzt wird.

Philipp Bender studied Law and Political Science at Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn and at the Université de Strasbourg. In 2014 he passed the first State Examination at the Higher Regional Court in Cologne and completed his focus studies in Economics and Competition. In March 2019 he successfully completed his legal formation with the second State Examination. Since January 2010 he has been a research assistant of Professor Dr. Christian Hillgruber at the Institute of Canon Law in Bonn. He teaches courses in Constitutional Law.