Eine Seele erzählt aus dem Jenseits

Erlauben Sie, dass ich mich Ihnen zunächst einmal vorstelle. Aber das ist gar nicht so einfach, wie Sie vielleicht glauben mögen. Ja, wer bin ich eigentlich? Wo fange ich mit meiner Erzählung an? Es ist wohl am besten, wenn ich ganz zu Beginn meines letzten Erdenlebens starte und dieses gesamte Leben chronologisch schildere. Genau! Das macht Sinn! Dann kann Ihnen alles ganz gut verständlich werden. Es ist allerdings nicht notwendig, dass ich über alle Einzelheiten meines letzten Erdenlebens berichte. Es ist hinreichend, wenn ich die großen Stationen meines Lebens beleuchte und solche Ereignisse schildere, die sich dann später nach meinem Tod in ganz bestimmter Weise widergespiegelt haben, die also eine besondere Bedeutung für mein nachtodliches Leben hatten. Am 1. Februar anno 1851 erblickte ich in Berlin das Licht derjenigen Welt, in der Sie sich gerade befinden. Meine Eltern waren Emil Hanke und Elisabeth Hanke, geb. Weiss. In diesem, meinem bisher letzten Erdenleben trat ich in der Person des Johann Hanke auf den irdischen Plan. Wie ich heute weiß, war dieses Leben nur eine Episode meiner ewigen Existenz. Es war wie ein Steinchen aus einem großen Mosaik oder wie ein Buch aus einer imposanten Bibliothek.

Josef F. Justen wurde 1950 in Gelsenkirchen geboren. Nach der Mittleren Reife absolvierte er eine Ausbildung zum Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Nachdem er auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachgeholt hatte, studierte er Mathematik und Informatik an den Universitäten Dortmund und Hagen. Von 1980 bis 2008 war er als Dozent und Ausbilder im IT-Bereich tätig. Schon in seiner Kindheit und Jugend wurde er in seinem privaten Umfeld mit vielen Todesfällen konfrontiert. Die Frage, wie es mit diesen Verstorbenen nun weitergehe, beschäftigte ihn sehr stark und ließ ihm keine Ruhe. Er musste erkennen, dass weder die Lehren der Wissenschaften noch die der katholischen Kirche die ihn bewegende Frage befriedigend zu beantworten vermochten. So machte er sich schon als junger Mann auf den Weg, spirituelle Erkenntnisse zu gewinnen. Auf diesem Weg kam er mit vielen religiösen, okkulten und esoterischen Strömungen in Berührung, deren Lehren er studierte und miteinander verglich. Schließlich kam ihm das Schicksal zu Hilfe. In der Schaufensterauslage eines kleinen Buchgeschäftes fiel sein Blick auf eine völlig unscheinbare Broschüre mit dem Titel »Rudolf Steiner: Anthroposophie«. Obwohl ihm weder der Autor noch der Titel etwas sagten, nahm er eine »innere Stimme« wahr, die ihm nahe legte, das Buch zu kaufen. So fand er zur Anthroposophie, der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners, deren Erkenntnisse seinem Naturell, auch spirituelle Themen mit nüchternem Verstand und ohne Schwärmerei zu behandeln, besonders gut entsprechen. Schon bald wurde ihm klar, dass Rudolf Steiner mit den Resultaten seiner Geistesforschung eine schier unfassbare Fülle spiritueller Weisheiten in die Welt gebracht hat und dass ein einziges Erdenleben kaum ausreichen dürfte, um auch nur annähernd alles verstehen zu können. Aber bekanntlich ist ja oftmals der Weg das Ziel... Der Verfasser war lange Zeit als ehrenamtlicher Hospiz-Helfer in der Sterbe- und Trauerbegleitung tätig.

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