Eine Stunde ein Jude

Der Judenhass ist alt, groß, mächtig. Die Lehre nach Auschwitz hieß einmal: »nie wieder!« Aber noch immer wirkt das antisemitische Ressentiment wie eine Seuche bis in die bürgerliche Mitte unserer Gesellschaft. Kurt Oesterle in seinem Buch »Eine Stunde ein Jude« zeigt überzeugend, wie Judenfeindlichkeit ästhetisch und emotional funktioniert: gänzlich empathielos. Und er zeigt auch, dass es in der deutschen Literatur der letzten 200 Jahre einen Traditionsstrang gibt, der als »Verteidigung des Jüdischen« zu würdigen ist. Und davon erzählt Kurt Oesterle in seinem Geschichtenbuch eindrucksvoll kenntnisreich, mit viel Herz und Verstand, großem Engagement. Ein richtig wichtiges Buch.



Kurt Oesterle, 1955 in Oberrot/Nordwürttemberg geboren, studierte Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie in Tübingen; Dr. phil., freier Autor und Journalist. Monographien und Essays über Wolfgang Koeppen und Peter Weiss, über Schiller, Hebel, Hauff und Uhland. Mitarbeit bei mehreren Hölderlin-Produktionen für Radio und Fernsehen, etwa des Südwestrundfunks und ARTE. Ausgezeichnet u.a. mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Berthold-Auerbach-Preis'.

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