Einfluss von Maklern und Wettbewerb auf Industrieversicherungsmärkten

Die Geschäftspraktiken auf Industrieversicherungsmärkten standen in den letzten Jahren wiederholt im Rampenlicht. Am bekanntesten sind die Vorfälle, die mit dem Namen des New Yorker Generalstaatsanwalts Eliot Spitzer verbunden sind, der ein Verfahren wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens gegen mehrere amerikanische Industrieversicherer und Makler einleitete. Aber auch in Deutschland ermittelte das Bundeskartellamt wiederholt gegen Industrieversicherer aufgrund des Verdachts illegaler Preisabsprachen. Diese Befunde sowie die Sektorenuntersuchung der EU-Kommission im Bereich der Industrieversicherung und die Einführung obligatorischer Beratungshonorare zur Vergütung von Versicherungsmaklern in einigen europäischen Ländern verlangen nach einer präzisen theoretischen Analyse der Kartellanfälligkeit von Industrieversicherungsmärkten sowie des Einflusses von Versicherungsmaklern auf den Wettbewerb auf diesen Märkten. In der vorliegenden Arbeit werden daher der Wettbewerb sowie die Bedeutung von Finanzintermediären auf Industrieversicherungsmärkten auf Basis industrieökonomischer Ansätze untersucht. Die zentralen Untersuchungsgegenstände sind dabei der Einfluss von Versicherungsmaklern auf die wettbewerblichen Strukturen von Industrieversicherungsmärkten sowie die Auswirkungen unterschiedlicher Vergütungssysteme. Zudem wird der Frage nachgegangen, inwiefern strategisches Verhalten der Makler zu einer Fehlberatung der Kunden führen kann. Des Weiteren wird analysiert, welche Implikation die Umstellung von einem Courtagesystem auf ein Beratungshonorar für die Nachfrage nach Vermittlungs- und Versicherungsleistungen hat.