Einflussmöglichkeiten der Arbeit auf die Persönlichkeitsentwicklung aus endogenistischer und exogenistischer Entwicklungsperspektive

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 1,0, Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, Sprache: Deutsch, Abstract: Es stellt sich die Frage, wodurch die im Laufe der Entwicklung eintretenden intraindividuellen Veränderungen zustande kommen, also die Erklärung von Entwicklungsprozessen. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Entwicklung beim Menschen von einer Vielzahl wechselseitig abhängiger Bedingungen beeinflusst wird und dies in unterschiedlicher Art und Weise, je nach dem betrachteten Verhaltensmerkmal, der daraufhin untersuchten Population und dem ins Auge gefasste Entwicklungsabschnitt. Die Anlage-Umwelt Frage ist in unserer Zeit deswegen so enorm wichtig, da die jeweiligen Lebensgratifikationen in unserer Gesellschaft von individuellen Fähigkeiten, Leistungen und Eigenschaften abhängen. Somit sollte es möglich sein, mithilfe sozialpolitischer und pädagogischen Maßnahmen Ungleichheit und Ungerechtigkeit zu mindern. Diese Gerechtigkeit unter den Menschen kann nicht nur durch Erziehung hergestellt werden. Angenommen man könnte beobachten, dass die Erfolgschancen in unserer Gesellschaft (Einkommen, Prestige, Beruf) nur genetisch bedingt seien, dann wäre die Schaffung einer distributiven Gerechtigkeit durch Entkoppelung von Einkommen und Beruf denkbar. Der Begriff 'Anlage' ist als genetische Determinante zu verstehen, also auf Basis von Genen. Sie sind jedem Individuum gegeben und nicht veränderbar, können sich jedoch über die Generationen hinweg durch Mutation oder Selektion verändern. Genau genommen ist das Ererbte nur im genetischen Code (Genom) sichtbar. Der Genotyp, welcher seine konkrete Erscheinungsform erst in Interaktion mit der spezifischen Umwelt annimmt, wird erst im Phänotyp sichtbar. Eine andere Sichtweise, die sich mit den Einflüssen auf die menschliche Entwicklung beschäftigte, war der Behaviorismus (Verhaltenspsychologie). Im Mittelpunkt der Forschung stehen direkt beobachtbare Ereignisse - Reize (Stimuli) und Reaktionen. Ausgangspunkt des amerikanischen Behaviorismus waren die Arbeiten des Psychologen John Watson (1878-1958). Inspiriert wurde er durch die Forschung von Ivan Pavlow, der beobachtet hatte, dass bei Hunden der Speichelfluss in Gang kam, noch bevor sie etwas zu fressen erhielten, nämlich schon beim Anblick ihres Trainers, der sie normalerweise fütterte. Pavlows Schlussfolgerung war, dass die Tiere gelernt haben mussten, den neutralen Stimulus (den Trainer) in Verbindung zu bringen mit einem natürlichen Stimulus (dem Futter).