Einführung in die Sprachenwelt Südasiens

Trotz der in Bezug auf Sprache und Religion uneinheitlichen Bevölkerung in der geographischen Einheit Südasien haben sich im Laufe der Zeit die Sprachen soweit aneinander angenähert, dass man von einem Südasiatischen Sprachenbund spricht, in dem indoarische Lexik einerseits und dravidische Silbenstruktur und dravidischer Sprachbau andererseits überwiegen. Ähnliche Konvergenzen finden sich in den Religionen, weshalb sich Sprachen, Texte und Religionen in diesem Teil der Welt nicht voneinander trennen lassen. Siegfried Tornows sowohl philologisch als auch religionswissenschaftlich ausgerichtete Einführung gliedert sich in einen beschreibenden Teil, der in vier Kapiteln die Spezifika Südasiens behandelt, die 39 wichtigsten lebenden Sprachen vorstellt und ihre Funktionen in Politik, Bildung, im Buch- und Zeitungswesen und als Filmsprachen aufzeigt. Anhand von ausgewählten Beispielen werden die ideologischen Implikationen von Sprache, die Zuordnung von Sprache zu Konfession resp. Nation sowie die Rolle von Sprache als politisches Instrument dargestellt. Im historischen Teil werden die Beziehungen von Sprache und Religion von den Veden bis heute, Sakralsprachen und sakrale Schriften im Vedismus, Jinismus, Buddhismus und Hinduismus, Bhakti und Suf?ya und die Bibelübersetzungen beschrieben. Weitere Kapitel widmen sich einer Übersicht über die Geschichte des Schreibens in Südasien und einer Kurzdarstellung der Sprach- und Textgeschichte von den Anfängen bis heute. Abschließend werden 16 Einzelporträts von zwölf der 39 lebenden südasiatischen Sprachen und jeweils zwei alten Sprachen (Sanskrit und Pali) und zwei fremden Sprachen (Persisch und Englisch) gegeben.

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