Einkommens- und Vermögensverteilung in historischer Sicht.

Die fortwährende gesellschaftliche Debatte über die angeblich wachsende »Kluft zwischen Arm und Reich« ist höchst aktuell und durch das Buch Pikettys »Das Kapital im 21. Jahrhundert« befeuert worden. Verteilungsfragen - wer bekommt wovon und wieviel und warum - wurden in der Volkswirtschaftslehre immer wieder diskutiert. Im vorliegenden Band wird in vier Aufsätzen auf die verteilungstheoretischen und -politischen Perspektiven verschiedener Autoren eingegangen. Schon bei Adam Smith, dem »Adam der politischen Ökonomie«, spielte das Postulat der natürlichen oder moralischen Gleichheit eine bedeutende Rolle, vor allem, wenn man sein moralphilosophisches Hauptwerk, die »Theory of Moral Sentiments«, seinem ökonomischen Hauptwerk, dem »Wealth of Nations«, zur Seite stellt. Dabei blickte er vor allem auf den Effekt, den materielle Ungleichheit auf die Schaffung von Wohlstand, auf die Stabilität der öffentlichen Ordnung und auf die Pflege der allgemeinen Moralität ausübt. Spätere Generationen von Ökonomen haben sich dann vor allem mit der Frage beschäftigt, aus welchen Quellen Profite und Zinsen entspringen und ob diese dauerhaft sind. Neben funktionellen und der personellen Verteilungsfragen stellen sich solche auf der regionalen Ebene. Das wurde in den regionalökonomischen Arbeiten von August von Lösch behandelt. Ganz aktuell ist die Frage, wie sich die Digitalisierung und Verbreitung von KI auf die Verteilung auswirken wird.

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