Einschätzung von Error- und Fraud-Risiken im Rahmen der Abschlussprüfung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Wirtschaftswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Ursprung von Wirtschaftsdelikten liegt in den Anfängen des Handels und des Warenverkehrs. Im Jahr 1720 schrieb Georg Paul Hönn im 'Betrugs-Lexicon': 'Der Welt Wagen und Pflug sind Lug und Betrug'. Auch der amerikanische Journalist Gary Strauss fragte jüngst: 'How did business get so dirty?', um anschließend festzustellen: 'Greed and corruption have always lingered at the edges of Corporate America. Yet the new millennium has ushered in a wave of fraud, corporate malfeasance and ethical lapses unprecedented in scope. [...] Business is dirtier now than before'. Aufgrund diverser, teils spektakulärer Skandalfälle in den letzten Jahren ist Fraud vermehrt Inhalt öffentlicher Diskussionen gewesen. Durch Bilanzskandale wie z.B. bei den Unternehmen Enron, Flowtex, ComROAD, Worldcom oder Parmalat wurde das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Glaubwürdigkeit der Abschlussprüfung erschüttert. Mit Verunglimpfungen wie 'Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen', 'Wirtschaftsprüfer siegeln wertlos für viel Geld' oder 'Das Wirtschaftsprüfertestat: Ein Qualitätssiegel mit beschränkter Haftung?' wurde die Qualität und Sorgfalt von Wirtschaftsprüfern in der öffentlichen Diskussion in Frage gestellt. Durch verschiedene nationale aber auch internationale Maßnahmen wurde versucht das Vertrauen in die Jahresabschlüsse wieder zu stärken. Dazu zählten die Errichtung der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR), die Umsetzung der 8. EG-Richtlinie, die Verabschiedung des Sarbanes-Oxley-Acts und die Einführung des § 317 Abs. 5 HGB n.F. Unternehmen sind durch Wirtschaftskriminalität im steigenden Maße bedroht, daher ist die Bekämpfung dieser Form der Kriminalität heutzutage eine der zentralen unternehmerischen Herausforderungen. PricewaterhouseCoopers (PwC) stellt in einer Studie zur Sicherheitslage in deutschen Unternehmen aus dem Jahr 2009 fest, dass diverse Formen der Wirtschaftskriminalität erhebliche finanzielle Schadensrisiken bergen. Die Quote geschädigter Unternehmen betrug im Jahr 2009 61%. Diese Unternehmen berichten im Durchschnitt von acht Schadensfällen. Parallel zur immer größer werdenden Herausforderung der Fraud Prävention steigt der Stellenwert des Themas Fraud im Rahmen der Abschlussprüfung an. Ziel dieser Arbeit ist es, die Vorgehensweise des Abschlussprüfers bei der Einschätzung von Error- und Fraud-Risiken im Rahmen der Abschlussprüfung darzustellen und kritisch zu würdigen. [...]