Einstellungen in Politik und Öffentlichkeit gegenüber fremden Bevölkerungsgruppen in den 50er und 60er Jahren

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Geschichte der politischen Systeme, Note: 1,7, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach dem 2. Weltkrieg war Deutschland am Ende, die Städte zerstört, die Leute physisch und psychisch aufgerieben und die Infrastruktur schlichtweg nicht mehr vorhanden. Wie aber hatten sich die Vorstellungen der Deutschen über andere Völker, Nationen und Kulturen geändert - oder eben nicht geändert? In den 50er Jahren setzte dann der erhoffte Aufschwung ein, Deutschland kehrte in den Kreis der wohlhabenden Nationen zurück und wurde eine politische, wirtschaftliche sowie kulturelle Macht. Das Leben der Menschen geriet wieder in geregelte Bahnen. Auch auf gesellschaftlicher Ebene gab es etliche Veränderungen. Die ansässige deutsche Bevölkerung kam plötzlich in Kontakt mit Menschen aus anderen geographischen und kulturellen Regionen. Mit Ende des Krieges entwickelten sich große Völkerbewegungen; Flüchtlinge strömten vor allem aus dem Osten ins Land hinein, heimatlose Ausländer mussten integriert werden und mit Beginn des wirtschaftlichen Aufschwungs wurde Deutschland mit einem Male sogar für arbeitssuchende Ausländer attraktiv bzw. wurden diese für Deutschland attraktiv. Im Jahr 1955 wurde dann der erste Anwerbevertrag mit Italien abgeschlossen, der als Vorlage für die folgenden Abkommen dienen sollte. Die deutsche Bevölkerung wurde in diesem gesellschaftlichen Bereich folglich mit einer für sie völlig neuartigen Situation konfrontiert. Die große Frage lautet in dieser Arbeit, wie die Reaktion auf das Fremde und Unbekannte ausfiel. Wie war die Stimmung in der breiten Öffentlichkeit? Was meinten die Politiker? Die Fehler der Vergangenheit schienen anfangs immer noch nicht überwunden: 'Selbst nach Kriegsende und der Aufdeckung der nationalsozialistischen Verbrechen gab bei etlichen repräsentativen Erhebungen... mehr als die Hälfte der Befragten an, dass der Nationalsozialismus eine gute Idee gewesen sei, die nur schlecht ausgeführt worden wäre.' Doch sah sich die deutsche Bevölkerung nach der Kriegsniederlage immer noch als das 'Herrenvolk', die Rasse, die den anderen überlegen war? In diesem Falle wäre den Ausländern mit Abneigung, Arroganz oder Distanz begegnet worden. Der Kontrast zu dieser Position wäre auf der anderen Seite, dass die Deutschen aus ihren Fehlern gelernt hatten; statt auf Rassentrennung auf kulturelle Verständigung setzten und den fremden Menschen mit Offenheit und Interesse entgegen traten.

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