Elementarteilchen - Chiffre unserer Gegenwart
Autor: | Daniel Kasselmann |
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EAN: | 9783640276257 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 25.02.2009 |
Untertitel: | Konzepte für eine dramaturgische Adaption |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Chiffre Dramaturgische Adaption Elementarteilchen Gegenwart Houellebecq |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Theaterwissenschaft in der Fakultät für Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Skandal ist eine öffentliche Auseinandersetzung, inder es teilweise
auch polemisch hergeht und in dem es mindestens zwei Parteien gibt -
den Auslöser und dessen Angreifer -, deren Meinung-n meist diametral
entgegengesetzt an den verschiedenen Enden der Meinungsskala angelegt
sind und die jeweils aufs Heftigste versuchen, die Öffentlichkeit
von ihrer Version von Wahrheit zu überzeugen. Damit die Angreifer jedoch
überhaupt den entschiedenen Handlungsbedarf bemessen, muß
ihnen der Auslöser dafür schon einen derartigen meinungspolitischen
Zündstoff in die Hand liefern, an dem sie sich unproblematisch entzünden
und explodieren können, ohne dabei Gefahr zu laufen, allein mit ihrer
Meinung dazustehen; kurz einem richtigen Skandalauslöser ist bereits
die extreme Position inhärent; Mittelmaß vermag hingegen nicht,
eine Öffentlichkeit derart vorausberechenbar und quasiautomatisch in
zwei Lager zu spalten.
Als Michel Houellebecqs zweiter Roman unter dem französischen Originaltitel
'Les particules elementaires' 1998 im Pariser Verlag Flammarion,
und ein Jahr später in der deutschen Übersetzung unter dem Titel
'Elementarteilchen' beim Kölner DuMont Buchverlag, erschien, brauchten
die Leser nicht lange nach den skandalträchtigen Elementen zu suchen;
bereits alle Träger des genetischen Y-Chromosoms konnten sich
heftigst auf den Schlips und vielmehr noch sonstwohin getreten fühlen,
denn was in dem Satz: 'aber seit Jahrhunderten erfüllten die Männer offensichtlich so gut wie gar keinen Zweck mehr' 1 eine Hauptfigur des Romans,
Michel, reflexiv zusammenfaßt, wird am Lebenslauf der zweiten
Hauptfigur Bruno dahingehend konkretisiert, daß Männer zur wahrer liebe
gänzlich unfähige, in ihrem pathologischen Libidinal-Hedonismus
untherapierbar gefangene, Perverse sind, die die sinnvolle Fortentwicklung
des Menschen nur bremsen und - da es keinerlei rettende Ausnahmen
unter ihnen gibt - deswegen abgeschafft werden müssen.