Eleonore von Aquitanien

Keine Königin des Mittelalters war so mächtig, so berühmt und zugleich so berüchtigt wie Eleonore von Aquitanien (1124-1204). Sie war erst Königin von Frankreich, dann Königin von England, Gefangene ihres eigenen Ehemanns und Verbündete ihrer Söhne im Kampf gegen den Vater, nicht zuletzt Regentin eines Riesenreichs von der schottischen Grenze bis zu den Pyrenäen; sie förderte den Aufstieg der gotischen Kunst und bis heute gilt sie als "Königin der Troubadoure". Das abenteuerliche Leben von Eleonore von Aquitanien liest sich wie ein gut erfundener Roman - und tatsächlich liefert es den Stoff für unzählige Geschichten, Legenden und auch Filme, aber wie so oft überbietet das wirkliche Leben das erfundene. Eleonore stammte aus einem einflussreichen Herrschergeschlecht, das im Westen Frankreichs beheimatet war; als Erbtochter des Herzogs von Aquitanien heiratete sie mit 13 Jahren den König von Frankreich und nach der Auflösung dieser Ehe den künftigen König von England, Heinrich II. Ihre Söhne Richard Löwenherz und Johann Ohneland bestiegen nach dem Tod Heinrichs II. den englischen Thron. Sie war berühmt für ihre Schönheit, für ihre Durchsetzungskraft, für ihre Selbständigkeit. Eleonore reiste mit beim Kreuzzug ins Heilige Land, übte für Heinrich II. in seiner Abwesenheit die Regierungsgewalt aus wie auch für Richard Löwenherz, als dieser in die Gefangenschaft der Staufer geriet; sie befehligte selbst Truppen und nahm weite Reisen auch noch im hohen Alter auf sich, um ihre Töchter und Enkelinnen an die europäischen Königshöfe zu verheiraten. Ralph V. Turner, Spezialist für die europäische Geschichte des 12. Jahrhunderts, hat mit diesem Buch die definitive Biografie der berühmtesten Königin des Mittelalters geschrieben.

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