Elias Canettis Konstitution von Geschlechterverhältnissen in 'Komödie der Eitelkeit'

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit basiert auf dem Forschungsfeld der Gender Studies und widmet sich im Speziellen der Konstitution von Geschlechterverhältnissen in Canettis 1933 entstandenem Drama. Die zu inspizierende Fragestellung - 'Ist die 'Komödie der Eitelkeit' eine Gender-Tragödie?' - welche exklusiv die Figuren Fräulein Mai, Witwe Weihrauch und Schwester Luise fokussiert, besitzt eine dichotome Struktur: Einerseits gilt es, zu analysieren, inwieweit hinter den betreffenden figuralen Architekturen gendertheoretische Kompositionen transparent werden. Hierbei soll ebenso die Exemplifikations- bzw. Deutungsrichtung der jeweiligen geschlechtsspezifischen Relationen exponiert werden. In diesem Sinne ist gleichermaßen darzulegen, ob und auf welche Art und Weise Canetti eben jene eröffnet, konstruiert bzw. strukturiert. Sofern bestehende Geschlechterverhältnisse problematisiert respektive moniert werden, ergründet das sekundäre Segment des Sujets, inwieweit die Komödie als genderkritisches Werk verstanden werden kann. Hierfür sollen im zweiten Gliederungspunkt die essentiellen Informationen, Aspekte und insbesondere die spezifische Perspektive der Geschlechterforschung dokumentiert werden. Jenes Unterfangen wird mithilfe der Methode der Textanalyse und -Interpretation respektive der Figurencharakteristik Fräulein Mais, Witwe Weihrauchs und Schwester Luises im Hauptteil der Abhandlung eruiert. In diesem Kontext ist zu beachten, dass lediglich die ersten beiden Teile des Dramas in die Analyse integriert werden. Eine derartige Untersuchung ist zunächst insofern von Relevanz, als eine Akzentuierung oder gar Besprechung der in der Komödie zu Tage tretenden geschlechtsspezifischen Konstitutionen - zumindest im Rahmen eines selbstständigen Beitrags - bisweilen aussteht. Zum anderen ist Literatur im Allgemeinen durch das ihr inhärente spezifische Naturell für entsprechende, die Sozialwissenschaften tangierenden, Diskurse geradezu prädestiniert: So treten in ihr - teils ohne die bewusste Intention des Autors - zwangsläufig all jene Geschlechtsstrukturen delikat in Erscheinung, welche in der jeweiligen Entstehungszeit des Werkes gewirkt haben.