Elizitierung im DaF Unterricht. Relevanz und didaktische Ansätze der sokratischen Methode

Essay aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, DaF, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Lernersprachen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Schulung der interaktionalen Kompetenz legt neben dem Erwerb von Vokabular und basalen grammatikalischen Strukturen den Grundstein des Erwerbs einer Sprache, sei es eine Erst-, Zweit- oder Fremdsprache. Es ist jedoch nicht immer leicht, die interaktionale Kompetenz zu fördern, da besonders in den Anfängen des Spracherwerbs die Hemmschwelle, Äußerungen in der Zielsprache zu tätigen, sowohl dem Lehrenden als auch den anderen Lernenden gegenüber oftmals sehr groß ist. Die Lehrenden sind daher gefordert, ihren Lernenden Beiträge zu entlocken, wozu sie eine Vielzahl an Methoden und Aufgaben einsetzen. Das Prinzip des Entlockens von Beiträgen ist seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Literatur unter dem Begriff des Elizitierens bekannt. Die ersten Ausführungen der Methode stammen von Platon, welcher wiederum auf Sokrates verweist, der bereits im vierten Jahrhundert vor Christus ein Verfahren anwandte, durch welches es ihm gelang, durch geschicktes Fragen und Antworten die in einem Menschen liegende Erkenntnis herauszuholen. Das Vorgehen zog daher zunächst unter dem Titel der 'sokratischen Methode' in die Klassenzimmer ein. Die ersten deutschen Studien zur Effektivität des Elizitierens wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchgeführt, wobei der Fokus zunächst auf dem Fremdsprachenunterricht lag. Spätere Studien bewiesen jedoch, dass die Methode nicht nur im Fremdsprachenerwerb zu Ergebnissen führt, sondern in einer Vielfalt von pädagogischen Bereichen erfolgreich angewendet werden kann.