Empathie und ihre Wirkung auf Konfliktgespräche

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,4, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Gespräch und sprachliche Interaktion, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand dieser Arbeit soll es sein, den Ausgang eines Konfliktgespräches im Hinblick auf die Empathiefähigkeit der beteiligten Akteure zu untersuchen und zu analysieren, um so etwaige Rückschlüsse auf allgemeine kommunikative Interaktionsstrukturen und sozialnormative Verhaltensmuster ziehen zu können. Der Autor hat hierfür folgende These aufgestellt: "Die Fähigkeit der Empathieempfindung hat essentielle Auswirkungen auf die Konstitution, den weiteren Verlauf sowie den etwaigen Ausgang eines Konflikt- oder Streitgesprächs zwischen mindestens zwei Gesprächsteilnehmern. Zudem ist sie ein fundamentales Teilkonzept des gesprächslinguistischen Face-Managements." Die Grundlagen dafür werden zwei transkribierte Gespräche des Institutes für Deutsche Sprache in Mannheim darstellen. Grundsätzlich handelt es sich dabei um jeweils ein Streitgespräch zwischen Mutter und Tochter, mit dem grundlegenden thematischen Komplex strittiger Modefragen, der zu eskalieren droht. Der Ausgangspunkt beider Gesprächsgrundlagen ist jedoch vollkommen unterschiedlich. Auf der einen Seite finden Mutter und Tochter einen kooperativen Umgang und schließlich eine Übereinkunft, die letztendlich zu einem Konsens führt. Auf der anderen Seite hingegen verhärten sich die Fronten aufgrund eines Geflechtes von initiierenden und respondierenden Gesprächsbeiträgen zunehmend, sodass ein Dissens zwischen beiden Parteien unausweichlich bleibt. Wie es trotz äußert ähnlicher konstitutiver Voraussetzungen zu solch diametral zueinanderstehenden Ausgängen eines Konfliktes kommen kann, wird unter anderem Gegenstand dieser Arbeit sein.