Entscheiden und Wirtschaften: Eine Analyse des wirtschaftlichen Alltags unter anthropologischem Blickwinkel

Ob Finanzkrise oder Personalmanagement, ob es die Arbeitsmethoden des Marketings oder die Planung eines logistischen Verlaufs, bei dem Arbeitskraft eine Rolle spielt, betrifft - etwas ist diesen Feldern gemein: Sie sind sozialwissenschaftlich. Dieser eigentlich selbstverständliche Punkt zwingt dazu, die Probleme der Sozialwissenschaften wahrzunehmen, sie in den Kontext ihrer Methoden einzusortieren und Entscheidungen zu reflektieren.
Während der Untersuchung des Themas ist ein schwieriger Spagat über einem brodelnden Abgrund zu leisten. Einerseits muss aufgezeigt werden, wie Ansichten zustande kommen, um zu überprüfen, ob sie der Wirklichkeit entsprechen und was Wirklichkeit eigentlich ist. Andererseits ist die Bedeutung für die Praxis so groß, dass die Gedanken nicht im berühmten stillen Kämmerlein oder ebenso sprichwörtlichen Elfenbeinturm der Theoretiker verbleiben dürfen.
Der Autor führt durch typische Anwendungsgebiete der Betriebswirtschaftslehre wie Marketing, Logistik und Finanzwirtschaft und widmet sich Aussagen im wirtschaftspolitischen Rahmen wie dem 'Schulenkrieg' zwischen Neoklassik und alternativen Ansätzen. Umfassend wird entwickelt, wie Entscheidungen im wirtschaftlichen Alltag gefällt werden und welche Gefahren durch ein zu logisches Herangehen entstehen.
Das Buch führt durch die verschiedenen Anwendungen unter der Betrachtung der Theorien und Quellen, die zu dem Denken führen. Die Frage 'ist etwas wirklich alternativlos und logisch oder tun wir es letztlich, weil wir es schon immer so getan haben?', erfährt anhand praktischer Beispiele ihre Beantwortung.
Während der Beginn der Betrachtung einzelne Beispiele bearbeitet und in der Analyse bis zu einem beispielhaften Kaufprozess kleinteiliger wird, bettet das letzte Drittel des Buches die Bedeutung der Thematik in den gesellschaftlichen Kontext ein und bietet dem Leser eine Einführung in Aspekte wirtschaftsethischer Betrachtungen sowie der Kulturgeschichte und ihrer Auswirkung bis heute.

Simon Mamerow, B.A., wurde 1979 in Berlin-Kreuzberg geboren. Nach seiner Ausbildung als Chemisch-Technischer-Assistent und einer entsprechenden Zivildiensttätigkeit in der Berliner Charité war er in verschiedenen Bereichen der Werbung- und Kommunikationsbranche tätig. 2007 nahm der Autor ein Studium der Betriebswirtschaftslehre auf und vertiefte dort die Schwerpunkte Operations Management und Marketing. Durch umfassende gesellschaftswissenschaftliche Fragestellungen arbeitete er sich intensiv in die Gebiete der Wissenschaftstheorie und der kritischen Theorie ein. Das Interesse an der Relevanz der Wirtschaftswissenschaften im Allgemeinen und der Betriebswirtschaftslehre im Speziellen - für die Gesellschaft insbesondere unter anthropologischen Gesichtspunkten - wurden zu einem Schwerpunkt, den der Autor in seinem Masterstudium des Personalmanagements weiterhin konsequent verfolgt.
Simon Mamerow studiert und forscht heute an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin.