Entscheidungsfindungsprozesse und alternative Formen der Beratung

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,7, FernUniversität Hagen (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Modul 4 - Erweiterung der Perspektive: Individualisierung und gesellschaftliche Ordnung, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Alltag ist erfüllt von Entscheidungssituationen mannigfaltiger Art. Verschiedene Lebenssituationen und damit verbundene Rollen erfordern Entscheidungen mit unterschiedlichen Auswirkungen bzw. Reichweiten und einhergehenden Verantwortungen. Die nachfolgende Arbeit will sich in einem ersten Teil kurz mit den verschiedenen Grundlagen der Entscheidungsfindungsprozesse auseinandersetzen. So geht es um die Fragen: Wer entscheidet? In welcher Intensität wird die Entscheidung getroffen? Welche tatsächlichen oder vermeintlichen Auswirkungen können Entscheidungen entfalten? Und: Welche Faktoren können Entscheidungen hemmen? Insbesondere der letzte Aspekt ist bedeutsam für die Betrachtung, warum und in welchen Situationen Menschen (für sich) Entscheidungen nicht zu treffen vermögen. An diesen Stellen wird Urteils- und Handlungsvermögen defizitär. Dies kann zum einen durch Persönlichkeitsmerkmale weiter bedingt werden, sich aber auch durch soziale oder kognitive Einflüsse verstärken. In solchen Situationen werden dann vielfach Berater in Anspruch genommen, denen Kompetenz in dieser Frage zugetraut wird. Die Lebensaspekte, die dabei berührt werden, reichen thematisch von der Ernährung über die Partnerschaft und Sexualität, bis hin zu Erziehungs- und Gesundheitsfragen, Schuldenberatung und vielen anderen mehr. Um Entscheidungshemmnisse aufzulösen, ist der Blick auf die maßgebenden Fak-toren wichtig, die sowohl die kognitive, als auch die emotive Seite betreffen. Dazu wird die Symbolik als Heuristik, wie sie in verschiedenen (tiefen-) psychologischen und soziologischen Theorien des letzten Jahrhunderts entwickelt worden ist, verstärkt in den Fokus genommen. Dies wird deshalb als wesentlich angesehen, weil sich in der kulturgeschichtlichen Entwicklung verschiedene Beratungsformen ausprägten, die auf einer symbolischen Basis entweder der konkrete Zukunftsdeutungen dienten oder aber zumindest Assoziationsmedien bereitstellten. Und so drückt KLEINING es für diese Arbeit brauchbar aus: 'Daß bei der Bildung und der Entschlüsselung von Symbolen gesellschaftliche und individuell-psychische Bedingungen wirken, macht den Symbolbegriff zu einem zentralen sozialwissenschaftlichen Konzept.' Ein Teil dieser symbolischen Techniken und Methoden, die noch heute zum Spektrum der so genannten Lebensberatung gehören, soll dann nachfolgend Gegenstand der Betrachtung sein.